460 Euro kassiert, Handy nicht geliefert: Richter verurteilt die Frau wegen Betrugs

Ahrensburg. Das Amtsgericht Ahrensburg hat eine Frau aus Bad Oldesloe wegen Betrugs zu 60 Tagessätzen á acht Euro verurteilt. Die mehrfache Mutter hatte auf der Internetplattform Ebay-Kleinanzeigen ein Smartphone angeboten, es aber nach Geldeingang dem Kunden nicht ausgehändigt.

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagte die 40-Jährige die der Verhandlung eher gelassen folgte. Verärgert traten hingegen die Zeugen auf: eine 19-Jährige und ihr Vater, die das iPhone 5s gekauft und nicht bekommen hatten.

Im Juli 2014 hatte die junge Frau aus dem Harz die Verkaufsanzeige im Ebay-Kleinanzeigenmarkt entdeckt. Beide Seiten einigten sich auf einen Preis von 460 Euro für das Smartphone. „Wir haben das Geld nach Absprache überwiesen, aber es ist nie ein Paket mit dem Handy angekommen“, sagte die 19-Jährige vor Gericht. Versuche, die Verkäuferin telefonisch zu erreichen, um zu fragen, wo das Handy bliebe, seien erfolglos gewesen. Die Oldesloerin schien wie vom Erdboden verschluckt.

Angeklagte wurde bereits zweimal wegen ähnlicher Taten bestraft

Die Angeklagte schildert eine andere Version: „Nachdem ich das Geld auf dem Konto hatte, bekam ich einen Anruf von dem Vater des Mädchens. Er teilte mir mit, dass ein Bekannter aus der Nähe von Hamburg das Handy abholen würde.“ Dieser Bekannte des Käufers sei dann bei ihr zu Hause erschienen und habe das Handy in Empfang genommen. Sie habe sich aber keine Quittung unterschreiben lassen. Beweise für die Aushändigung des Handys konnte die Oldesloerin nicht liefern.

Beide Zeugen bestreiten, dass es ein solches Telefonat überhaupt gegeben habe. „Wir haben definitiv keinen Bekannten in Hamburg“, sagte der Vater, „und hatten niemals telefonischen Kontakt mit der Verkäuferin des iPhones.“ Auch Richter Ulf Thiele glaubt der vorbestraften Angeklagten nicht. Zweimal wurde sie wegen Betrugs zu 30 und 75 Tagessätzen verurteilt.