Flüchtlinge aus aller Welt kommen zu uns. Sie kommen mit tiefen, inneren Verletzungen und mit ebenso großen Hoffnungen.

Sie haben Dinge erlebt, die wir nicht einmal beim Blick auf den Fernseher aushalten. Aber wir müssen hinsehen und sie menschenwürdig aufnehmen.

Das ist selbstverständlich und bringt unsere Gesellschaft dennoch an den Rand – an den extrem rechten und an den der finanziellen Möglichkeiten. Beides ist gefährlich, weil es Zündstoff liefert und die Gefahr birgt, dass die Lage eskaliert. Deswegen ist Einigkeit wichtig, um das richtige Signal auszusenden, politische Verwerfungen zu vermeiden und die Flüchtlinge nicht auch noch hier unter die Räder kommen zu lassen.

Stattdessen streiten die Stormarner Kommunen mit dem Kreis. Sie kommen für die Unterbringung der Flüchtlinge auf und wollen daher die Landeszuschüsse haben und möglichst auch noch das Geld für die neu gestartete Flüchtlingsarbeit der Diakonie und Awo. Das ist nachvollziehbar. Die Kommunen sind finanziell belastet. Aber Geld von Fachstellen abziehen zu wollen, die sich um dieselbe Aufgabe kümmern und die Gemeinden unterstützen, ist nicht sinnvoll.

Die Kommunen sollten einen Kompromiss akzeptieren und wenn, dann lieber das Land in die Pflicht nehmen. Das Gezerre mit dem Kreis verdeckt nur den Blick auf das, was schon geleistet wird und vor allem auf den Einsatz so vieler Ehrenamtler, die nicht nur konkret helfen, sondern die Situation auch politisch befrieden.