Marcus Krause, neuer Chef der Kreishandwerkerschaft Stormarn, will Fest etablieren. Sein Vorgänger Adelbert Fritz ist in Rente

Bad Oldesloe. Die Kreishandwerkerschaft Stormarn hat einen neuen Geschäftsführer. Marcus Krause hat den Posten von Adelbert Fritz übernommen, der in Rente gegangen ist. Der 44 Jahre alte Krause kennt die Aufgabe: 1998 war er zur Kreishandwerkerschaft gekommen, arbeitete dort als Assistent der Geschäftsleitung, später als stellvertretender Geschäftsführer. Ursprünglich hatte der Oldesloer Anlagenmechaniker gelernt. Später erwarb er Abschlüsse in Maschinenbautechnik und Betriebswirtschaft an der staatlichen Schule in Lübeck.

„Mein Ziel ist es, die erfolgreiche Arbeit aus der Vergangenheit ebenso gut weiterzuführen“, sagt Krause. Die Gründung der eigenen Wirtschaftsgesellschaft sowie 2008 die Übernahme des Jugendaufbauwerks seien in den vergangenen Jahren wichtige Schritte gewesen.

Die Beratung in Fach- und Rechtsfragen werde für die Betriebe immer relevanter: Machten die Firmen früher vieles noch selbst, ist das heute kaum mehr möglich, weil viele Bereiche unübersichtlicher geworden sind. Zudem müssen die Betriebe für Aufträge sorgen, auch dafür ist Hilfestellung von außen nützlich.

Seit die Kreishandwerkerschaft 2000 vom Sülzberg in das neue Gebäude am Bahnhof gezogen war, habe man viele Seminare für die Mitglieder anbieten können, die nach wie vor gut angenommen würden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für Marcus Krause, dem Fachkräftemangel stärker entgegenzutreten. Denn auch im Handwerk wird der demografische Wandel zum großen Problem.

„Es gibt Branchen, in denen es kaum möglich ist, gut ausgebildete Fachkräfte zu bekommen“, sagt Krause. Das Elektrohandwerk sei ein solcher Fall. Besonders schwierig sei es auch, genug Lehrlinge zu finden. So seien zwar allein im Elektrohandwerk im vergangenen Jahr mehr als 30 Auszubildende eingestellt worden. „Aber wir hatten trotzdem noch zehn offene Stellen“, sagt Krause.

Eine Lehrstellen-Umfrage im Herbst 2014 hat ergeben, dass im Kreis Stormarn 75 Ausbildungsplätze unbesetzt blieben. „Es gibt deutlich mehr offene Stellen als Bewerber“, sagt Krause. Teilweise seien die Bewerber nicht ausreichend qualifiziert für die Stellen. „Die Handwerksberufe sind im Vergleich zu früher in vielen Bereichen anspruchsvoller geworden.“

Umso wichtiger sei es, den jungen Leuten Einstieg so angenehm wie möglich zu machen: So fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal eine Einschreib-Feier für die mehr als 200 Auszubildenden statt. Das Fest für die Lehrlinge will Krause als neuer Geschäftsführer fest etablieren. „Ich finde das ganz toll“, sagt er. „Es ist eine hohe Wertschätzung für die Azubis und zeigt, dass die Kreishandwerkerschaft viel für ihre duale Ausbildung auf die Beine stellt.“

Die Auszubildenden hätten im Handwerk eine Zukunft und würden außerdem vernünftig entlohnt. Insgesamt sieht Marcus Krause zuversichtlich in die Zukunft. „Die Auftragslage im Handwerk ist unverändert gut.“