„Ach Gott!“ Wie oft rutscht einem das raus. Gedankenlos. Ohne die Spur einer religiösen Absicht.

Reinbek. Einfach nur als Floskel. In der Kirche muss man mit diesem Ausruf schon etwas gewissenhafter umgehen. Zumal dann, wenn das Wort statt von der Kanzel von dichtenden Besuchern verkündet wird, die sich im Wettstreit so allerlei an den Kopf werfen. Zu erleben beim ersten Reinbeker Poetry-Slam in einem sakralen Raum.

Junge Poeten bis 20 Jahre können sich am Freitag, 6. Februar, in der St.Ansgar Kirche (Am Salteich 7) in Neuschönningstedt einfinden und nach den Regeln der gepflegten Schlammschlacht mit Worten um die Aufmerksamkeit und um Punkte ringen. Sechs Minuten haben sie für ihren Vortrag. Das Publikum fungiert als Jury und vergibt Punkte. Die drei Poeten mit den meisten Punkten dürfen mit einem zweiten Text ins Finale. „Es geht um die Ehre“, sagt Karsten Lieberam-Schmidt, der den Kirchen-Slam mit Pastor Benedikt Kleinhempel entwickelt hat. „Und ein paar Spaßpreise gibt es auch.“ Allerdings nur, wenn irgendwo im Text diese zwei Worte auftauchen: „Ach Gott!“

Stargast des Abends ist der amtierende U20-Bayernmeister Darryl Kiermeier aus München, der zum ersten Mal in Norddeutschland auftritt. Der Eintritt zu diesem speziellen Kirchenvergnügen ist frei.