Björn Warmer und Oliver Mesch halten ihre ersten Neujahrsansprachen. Bürger sowohl in Reinbek als auch in Trittau loben beide

Reinbek/Trittau. Die blauen Flecken an Armen und Beinen waren gut unter dem dunklen Anzug versteckt. Es sind Mitbringsel aus dem Winterurlaub mit der Familie im bayerischen Mittenwald, die den Körper des Reinbeker Bürgermeisters Björn Warmer schmücken. Dort hatte der Verwaltungschef das Snowboardfahren gelernt und war einige Male recht unsanft gestürzt. „Aber ich konnte komplett abschalten und entspannen“, sagt der 39-Jährige. Mit der Ruhe ist es nun vorbei. Auf den Verwaltungschef warten in 2015 umfangreiche Projekte, die er vorantreiben will.

Welche das sind, darüber sprach er jetzt auf dem Neujahrsempfang im Hofsaal des Reinbeker Schlosses. Dort, wo er noch im vergangenen Januar in einer der letzten Reihen als Zuhörer gestanden hatte. Seit 1. September ist der Jurist Verwaltungschef der 26.500-Einwohner-Stadt. Und was er zu sagen hatte, interessierte so viele Bürger wie schon lange nicht mehr. Rund 250 Gäste, darunter Kreispräsident Hans-Werner Harmuth (CDU), Nina Scheer, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Herzogtum Lauenburg und Stormarns Süden, und Glindes Bürgermeister Rainhard Zug waren gekommen.

Sie erlebten eine mit Witz vorgetragene Rede Warmers, die von Schlagworten wie Miteinander und Solidarität geprägt war und mit dem Appell „Wir schaffen das“ endete. Vorbereitet hatte Warmer sein neun Seiten umfassendes Manuskript auf der Urlaubsheimfahrt im ICE am 2. Januar, am Abend vor dem Empfang den Feinschliff erledigt. Einer der zentralen Punkte für den Bürgermeister ist der Neubau der Feuerwache am Mühlenredder, über den die Politik Jahre gestritten hatte.

„Die Motivation und Identifikation der Kameraden ist mit Geld nicht zu bezahlen. Ihnen gilt unsere Solidarität, und es ist unsere Pflicht, das auch zum Ausdruck zu bringen“, sagte Warmer. Auch die Themen Integration von Flüchtlingen, Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Gemeinschaftsschule Mühlenredder und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum griff er auf.

Warmer ist in Reinbek angekommen, wird vielerorts geschätzt. „Er ist sehr angenehm und geht auf die Menschen zu“, sagt Klaus Smukal, der Vorsitzende des Reinbeker Schützenvereins. Benjamin Woelk, stellvertretender Ortswehrführer in Reinbek: „Die Kommunikation mit ihm ist sehr gut. Er ist umgänglich, erzählt auch mal Privates. Es ist gut, dass wir so einen jungen Bürgermeister haben.“ Auch bei der Politik genießt der Jurist hohes Ansehen. Ursula Krüger, Stadtverordnete der Grünen: „Herr Warmer macht sich gut. Er ist für Ideen offen.“

Seine Premiere als Redner beim Neujahrsempfang in der Wassermühle vor 140 Gästen feierte auch Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch, seit 15.August vergangenen Jahres im Amt. Er rief die Politiker in seiner Rede zur Besonnenheit auf. Die haben sich beim Thema Bebauung des Meierei-Geländes mit einem Edeka-Markt mächtig in die Wolle bekommen. „Wir müssen verlässliche Partner für Investoren und Bürger sein, alle Seiten mitnehmen“, forderte der Verwaltungschef. Man sei jetzt aber auf dem Weg einer guten Zusammenarbeit, auch zwischen Politik und Bürgern.

Mesch sprach Dirk Manz, 48, der seit 20 Jahren in Trittau lebt, aus der Seele. Der Gastronom: „Die politische Uneinigkeit hier ist grausam. Herr Mesch geht offen auf Menschen zu. Er hat das diplomatische Geschick, um die Situation zu verbessern. Und ich bin mir sicher, dass er es schafft.“