Trittauer müssen Grundsatzentscheidung fällen. Gebäude aus den 60er-Jahren ist marode

Trittau. Kann und sollte sich Trittau den Erhalt der Kapelle auf dem Gemeindefriedhof noch leisten? Oder gibt es kostengünstigere Alternativen? Dieses Thema wird derzeit in der Politik diskutiert. Die Verwaltung soll nun eine umfassende Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit des Gebäudes aus den 60er-Jahren erarbeiten. Im Februar soll dann der Hauptausschuss eine Grundsatzentscheidung fällen.

Der Hintergrund der Diskussion ist, dass die Kapelle eine neue Heizung braucht, die Kosten liegen bei etwa 20.000 Euro. Allerdings gilt das ganze Gebäude als sanierungsbedürftig. In einer Kostenschätzung ist von 800.000Euro die Rede. Viele Politiker zweifeln daran, dass weitere Investitionen in das Gebäude noch wirtschaftlich wären. So Jens Hoffmann (CDU), Vorsitzender des Bauausschusses: „Eine Vollsanierung der Kapelle kann sich Trittau nicht leisten.“ Daher stelle sich die Frage, „ob und wie die Gemeinde die Kapelle aufrecht erhalten muss“. In Trittau gibt es noch den kirchlichen Friedhof, der gemeindliche Friedhof wurde in der Nachkriegszeit angelegt, „für Menschen, die weltlich bestattet werden möchten“, wie Bürgermeister Oliver Mesch sagt.

Zu möglichen Alternativen zur derzeitigen Kapelle auf dem Gemeindefriedhof sagt Jens Hoffmann: „Ich könnte mir vorstellen, dass es einen Neubau gibt, den dann ein Bestattungsunternehmen finanziert.“ Denkbar sei auch eine „Zusammenarbeit mit der Kirche“. Auch die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Sabine Paap, hält diese beiden Alternativen für denkbar. Sie ergänzt: „Möglich wäre, dass sich mehrere Beerdigungsunternehmer für einen Neubau zusammentun. Oder eben, dass wir Räume der Kirche nutzen“.

Jens Hoffmann sagt, dass er „nicht unbedingt auf einen Trauerraum verzichten“ will. Und auch Sabine Paap meint, „dass man schon einen Trauerraum braucht“. Aber sie ergänzt: „In diese Kapelle sollte man kein Geld mehr hineinstecken.“

Bürgermeister Oliver Mesch betont: „Wenn wir einen Friedhof haben, dann brauchen wir auch eine Kapelle. Das ist Daseinsvorsorge für die Bürger. Es ist eben der Wunsch vieler Menschen, nicht kirchlich bestattet zu werden.“ Mesch gibt außerdem zu bedenken, dass die Toiletten und die Räume des Friedhofsgärtners auf jeden Fall erhalten werden müssten.