Auch Hamfelder, Grander und Lütjenseer zahlen weniger. Für Kötheler wird’s teurer

Trittau. Im kommenden Jahr gibt es in fünf Gemeinden, die zum Zweckverband Obere Bille gehören, Änderungen der Schmutz- und Niederschlagswassergebühren. Das hat die Verbandsversammlung in Trittau beschlossen. In Hamfelde und Grande, wo bisher die höchsten Gebührensätze für die Schmutzwasserbeseitigung galten, sinken die Kosten für die Verbraucher: In Hamfelde zahlen sie ab 2015 für einen Kubikmeter Schmutzwasser statt 2,85 Euro nur noch 2,34 Euro. In Grande kostet ein Kubikmeter dann statt 2,60 Euro noch 2,30 Euro.

Im Bundesdurchschnitt verbraucht eine Person 38 Kubikmeter Wasser pro Jahr. Demzufolge spart jeder Haushalt in Hamfelde vom kommenden Jahr an knapp 20 Euro pro Person jährlich, in Grande sind es etwa elf Euro.

„Damit sind die beiden Gemeinden jetzt auf dem gleichen Niveau wie zum Beispiel Trittau und Lütjensee“, sagt Arnd Wendland, Geschäftsführer des Zweckverbands Obere Bille. Der Verband ist in elf Gemeinden Stormarns für die Abwasserbeseitigung zuständig beziehungsweise daran beteiligt. Seit 2012 kümmert er sich außerdem in manchen Mitgliedsgemeinden um die Trinkwasserversorgung.

„Die Gebührensenkung in Hamfelde und Grande ist ein Effekt der Planung in vergangenen Jahren“, sagt Arnd Wendland. „Zum Beispiel konnten wir eine Kläranlage in Grönwohld schließen, weil sie nicht mehr rentabel war. Dadurch fallen die Betriebskosten weg.“ Das Abwasser aus dem Gebiet wird seit 2012 in eine Anlage nach Trittau geleitet. „Der Kostenaufwand, der in Trittau entsteht, kann nun auf mehr Einwohner verteilt werden“, sagt Wendland. Die Preise sollen voraussichtlich mindestens drei Jahre lang stabil bleiben.

Deutlich steigen tun die Schmutzwassergebühren allerdings in der Gemeinde Köthel. Hier zahlen Verbraucher von 2015 an 3,63 anstatt 2,50 Euro pro Kubikmeter. „Die Kosten sind in Köthel immer weiter gestiegen, weil die Anlagen zunehmend veraltet sind“, sagt Ilona Baron, kaufmännische Angestellte beim Zweckverband Obere Bille. „Außerdem schrumpft die Gemeinde, sodass immer weniger Schmutzwasser produziert und Trinkwasser benötigt wird.“ Während die Einnahmen entsprechend sinken, müssen die Betriebskosten auf weniger Kunden verteilt werden.

Bei den Niederschlags- oder Regenwassergebühren gibt es im kommenden Jahr in den Gemeinden Lütjensee und Trittau Preissenkungen. Die Kosten hierfür berechnen sich nach der versiegelten Grundstücksfläche, das heißt der bebauten oder gepflasterten Fläche. Pro angefangene 25 Quadratmeter zahlen Kunden in Lütjensee ab 2015 statt wie bisher 50 Euro nur noch 37 Euro. Das sind etwa 1,48 pro Quadratmeter. In Trittau kostet die Regenwasserbeseitigung im kommenden Jahr pro angefangene 25 Quadratmeter statt 16,70 Euro nur noch elf Euro. „In Lütjensee haben wir die Grundstücke überprüft und festgestellt, dass viel mehr Fläche an das Rohrnetz angeschlossen ist als zuvor gedacht“, sagt Geschäftsführer Arnd Wendland. „Diese Flächen wurden mit entsprechenden Gebühren belegt, sodass einzelne Eigentümer für ihre Grundstücke zwar mehr als zuvor zahlen, die Gebühren für alle jedoch um etwa 25 Prozent gesenkt werden können.“

Auch in Trittau habe es viele neue Anschlussnehmer gegeben. „Die Gebührenüberschüsse können wir jetzt an unsere Kunden zurückgeben“, sagt Arnd Wendland. Alle übrigen Gebühren für die Kunden des Zweckverbands Obere Bille bleiben unverändert. Generell besteht laut Peter Urgien, Verwaltungsangestellter beim Zweckverband Obere Bille, ein Anschlusszwang für Grundstücke an das öffentliche Rohrnetz: „Natürlich darf man sich eine Regentonne in den Garten stellen“, sagt Urgien, „aber auch die läuft im Winter irgendwann über, sodass eine Abflussmöglichkeit gegeben sein muss.“

Im kommenden Jahr bekommt der Verband mit der Gemeinde Großensee zudem ein neues Mitglied. „Wir haben bereits seit sieben Jahren die Kläranlage in Großensee als Dienstleister im Auftrag der Gemeinde betreut“, sagt Wendland. „Die Gemeindevertretung hat jetzt einstimmig beschlossen, dass Großensee ab dem ersten Januar Vollmitglied wird.“ Ab dann ist der Zweckverband Obere Bille Aufgabenträger für die gesamte Abwasserbeseitigung in der Gemeinde und betreibt alle technischen Anlagen. Die Gebührenerhebung erfolgt ab 2015 ebenfalls durch den Zweckverband Obere Bille. Die Preise für Großensee bleiben allerdings unverändert.