In der Einrichtung am Mühlenredder können junge Menschen demnächst Abitur machen

Reinbek . In der Gemeinschaftsschule Reinbek am Mühlenredder wird zum Schuljahr 2015/2016 eine gymnasiale Oberstufe eingerichtet. Die Erlaubnis dafür erteilte jetzt das Bildungsministerium in Kiel. Eine entsprechende E-Mail erreichte die Reinbeker Verwaltung am späten Freitagnachmittag. „Das ist ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk“, sagt Bürgermeister Björn Warmer.

Bisher mussten Reinbeker Schüler, die das G9-Abitur machen wollten, nach Glinde oder Barsbüttel ausweichen. „Reinbek ist die größte Kommune im Süden Stormarns. Schon allein deswegen müssen wir jungen Menschen anbieten, den Abschluss nach 13 Schuljahren hier zu erwerben“, sagt Tomas Unglaube (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses. Der Sozialdemokrat ist von Beruf selbst Lehrer.

Ob und wann es zu einer Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Wentorf kommt, wie es die Reinbeker Politiker wünschen, ist noch nicht geklärt. Warmer: „Ich habe Gespräche mit den Schulleitungen und Elternvertretern in sehr angenehmer Atmosphäre geführt.“

Noch im März 2014 waren sich Reinbek und Wentorf einig, dass sie gemeinsame Sache machen wollten. Doch spätestens als es um die konkrete Gestaltung der Idee ging, war von Gemeinsamkeit kaum noch die Rede. Nachdem Wentorf zunächst eine Fusion der beiden Schulen, die ungefähr vier Kilometer voneinander entfernt liegen, kategorisch abgelehnt hatte, erteilte die Gemeinde auch einer Kooperation eine Absage. Sie erfolgte per E-Mail. Deshalb wagte Reinbek den Schritt zur G9-Oberstufe im Alleingang. Dafür hatten Eltern, Lehrer und Schüler reichlich getrommelt.

Nach den kommenden Sommerferien wächst die Einrichtung am Mühlenredder mit ihren derzeit rund 500 Schülern. Die Politiker sind aber schon jetzt gefragt. „Wir haben Sanierungsstau in diesem Gebäude. Hier müssen wir tätig werden“, sagt Unglaube. Das Raumkonzept müsse jetzt neu durchdacht werden.