Politik segnet Verkauf der Parkanlage Guipavasring ab. Dort ist Platz für vier Einfamilienhäuser. Grundstück geht an den Meistbietenden

Barsbüttel. Noch herrscht Ruhe in der Parkanlage Guipavasring, die nur wenige Gehminuten vom Barsbütteler Ortszentrum entfernt liegt. Doch mit der Idylle ist es bald vorbei. Eine 2700 Quadratmeter große Teilfläche, rund die Hälfte des Areals, wird mit vier Einfamilienhäusern bebaut. Das haben die Gemeindevertreter mit der Mehrheit der Stimmen von CDU, Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB) und FDP auf ihrer jüngsten Sitzung entschieden. Durch den Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke nimmt die Kommune mindestens 800.000 Euro ein. Sie werden öffentlich ausgeschrieben.

Als Kalkulationsgrundlage hatte die Verwaltung ursprünglich einen Preis von 210 Euro pro Quadratmeter veranschlagt, den Wert in einem zweiten Schritt nach Beratungen im Finanzausschuss auf 250 Euro angehoben. Nun beträgt das Mindestgebot 295 Euro. Den Zuschlag erhält der Höchstbietende. Die Grundstücke sind bereits vermessen. „Jetzt wird der Bebauungsplan ausgefertigt und zum Kreis geschickt. Die Grundstücke werden 2015 verkauft“, sagt Barsbüttels Bürgermeister Thomas Schreitmüller.

Gegen dieses Vorhaben hatten Heike Brost, Sprecherin der Bürgerinitiative „Parkanlage Guipavasring“, und ihre Mitstreiter in den vergangenen 15 Monaten gekämpft. „Die Entscheidung hat mich nicht überrascht. Wir sind enttäuscht, aber nicht in erster Linie, weil wir unser Ziel nicht erreicht haben, sondern weil Teile der Politik und auch die Verwaltung Alternativen nicht ausreichend geprüft haben“, sagt sie. Unter anderem hatte die Gemeinde die negativen Auswirkungen der Neuregelung des kommunalen Finanzausgleichs (FAG) als Argument für den Verkauf genannt.

„Auch wenn die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten sind, fehlen uns durch FAG und erhöhte Kreisumlage eine Million Euro. Hätten wir den Park gehalten, wäre die Gemeinde dazu gezwungen gewesen, einen Kredit aufzunehmen. Wir müssen aber etwas für den Haushalt tun, wollen keine neuen Schulden machen“, sagt der CDU-Ortsvorsitzende Volkmar Dietel.

Genauso wie die anderen Fraktionen hatte auch die CDU in der Vergangenheit intensive Gespräche mit der Bürgerinitiative geführt. Während die Grünen das Projekt von Beginn an ablehnten, ließ sich die SPD umstimmen. Hermann Hanser, Fraktionschef der Sozialdemokraten: „Wenn wir eine Notsituation hätten, wäre der Verkauf des Areals in Ordnung gewesen. Das ist aber nicht der Fall.“ Barsbüttel nehme 2,5 Millionen Euro mehr als geplant an Gewerbesteuern ein, und auch der geplante Kauf der ehemaligen Tierversuchsanstalt werde für die Gemeinde von Vorteil sein. „Ich kann den Frust der Bürger, die alles versucht und mit Argumenten überzeugt haben, verstehen“, sagt Hanser.

Neben dem Park verkauft Barsbüttel auch den Spielplatz am Rosenweg im Ortsteil Willinghusen. Dort entsteht ein Einfamilienhaus. Das Mindestgebot für das 686 Quadratmeter große Grundstück beträgt 147.490 Euro.