Das Naturerlebnis Grabau hat hohen Stellenwert unter den geförderten Projekten

Grabau. Im Jahr 2014 haben die Sparkasse Holstein und die zu der Institution gehörenden Stiftungen mehrere Millionen Euro aufgewendet, um verschiedene Projekte in der Region zu unterstützen. Rund sieben Millionen Euro kamen dem Gebiet zugute, zu dem neben dem Kreis Ostholstein, der Stadt Norderstedt und dem Norden Hamburgs auch der Kreis Stormarn gehört. Die 17 Sparkassen-Stiftungen schütteten Geld an Vereine, Verbände und Initiativen aus, realisierten aber auch eigene Projekte.

Als Projekt von hohem Stellenwert bezeichnet der Vorstand der Sparkasse Holstein das Naturerlebnis Grabau, das in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feiert. „Das Naturerlebnis Grabau ist ein Leuchtturmprojekt über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus und hat sich inzwischen als unverzichtbarer Bestandteil der Stormarner Bildungslandschaft etabliert“, sagt Vorstandsmitglied Michael Ringelhann. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter können auf dem Gelände des Naturerlebnisses Grabau unter Anleitung von Förstern und Biologen einen waldpädagogischen Tag erleben und mehr über die Natur in der Region erfahren.

Martin Lüdiger, Vorstandschef der Sparkasse Holstein, erinnert sich an die Anfänge des Projektes im Jahr 2009: „Damals waren die Wege auf dem Gelände verwildert, und für Kinder gab es gar kein Angebot. Mittlerweile nehmen jährlich nahezu 10.000 Kinder das Angebot des waldpädagogischen Tages wahr.“ Das Angebot ist für die Gruppen kostenfrei.

Das Konzept in Grabau ist vergleichbar mit dem eines Projektes im Kreis Ostholstein. Das Bildungsangebot im dortigen Erlebnis Bungsberg gibt es seit 2013. Unter dem Motto „Spaß an der Eiszeit“ besuchten in diesem Jahr rund 5000 Kinder das Projekt, das künftig unter anderem um einen Baumwipfelpfad erweitert werden soll.

Auch in das Naturerlebnis Grabau wurde 2014 investiert: So gibt es dort nun mittlerweile statt eines seit Beginn vorhandenen Containerprovisoriums ein festes Gebäude aus Holz. Es dient als Lager und Werkstatt, und wird bei schlechtem Wetter für die Arbeit mit den Gruppen genutzt. Eine weitere Neuerung ist das sogenannte Hexenhaus, das zu Beginn der Herbstferien in dem auch für andere Besucher frei zugänglichen Waldteil des Naturerlebnisses aufgebaut wurde. „Die zusätzliche Spielstätte werden wir künftig in erster Linie für unsere Ferienangebote nutzen“, sagt Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung. In dem Holzhaus, zu dem eine Sielbahn gehört, finden fünf bis sechs Kinder Platz. „Unser Ziel ist es, lesen und erzählen miteinander in Verbindung zu bringen. Das Hexenhaus bietet eine tolle Umgebung für spannenden Geschichten und ist zudem ein wunderbares Spielgerät“, sagt Schumacher.

Ein Problem, das die Betreiber des Naturerlebnisses Grabau zuletzt schwer beschäftigt hatte, soll 2015 ad acta gelegt werden: Der Transport der Kinder aus den Kommunen in das Wald-Areal. Bislang wurde die Besucher von den regulären Bussen zweier Unternehmen nach Grabau gebracht. In diesen befinden sich mittlerweile allerdings hauptsächlich Stehplätze, so dass möglichst viele Fahrgäste transportiert werden können. „Das ist aber tatsächlich nur für Kurzstrecken sinnvoll. Für unsere Zwecke brauchen wir unbedingt Sitzplätze mit Anschnallgurten“, sagt Martin Lüdiger.

Daher hat die Sparkasse gerade für rund eine Million Euro zwei Doppeldeckerbusse gekauft. In einem davon werden ab Februar Stormarner Kinder auf 93 Sitzplätzen in das Naturerlebnis gebracht. Der andere – mit 96 Sitzplätzen – soll in Ostholstein zum Einsatz kommen. Halter der Fahrzeuge werden nach Angaben Lüdigers weiterhin die Busunternehmen sein. Neben der Sitzmöglichkeiten sei ein weiterer Vorteil, dass man künftig nicht mehr auf die Fahrzeiten des ÖPNV und damit auf die Vefügbarkeit der Busse angeweisen sei. „Wir können die Kinder somit früher am Morgen abholen“, sagt Lüdiger.

Diese Neuerungen im Naturerlebnis Grabau dienen jedoch nicht dem Zweck, künftig mehr Gäste anzulocken – im Gegenteil. „Wir sind der Meinung, dass es nicht machbar ist, dass mehr als drei Gruppen gleichzeitig das Gelände nutzen“, sagt Jörg Schumacher. Schon jetzt gebe es immer wieder Beschwerden von Anwohnern. „Außerdem hinterlassen Menschen nun einmal Spuren in der Natur, auch wenn sie sehr sorgsam mit ihr umgehen. Dass müssen wir unbedingt berücksichtigen, sonst können wir irgendwann gar nicht mehr von einem Naturerlebnis sprechen.“