„Öffnungszeiten“ steht auf dem Infoblatt am Eingang des Badlantic.

Doch wer weiterliest, wird enttäuscht. Erfährt nur, wann das Schwimmbad geschlossen hat: Heiligabend, am 1. Weihnachtstag, am 2. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr. Dass es auch kundenfreundlicher geht, zeigt zum Beispiel das Parkbad im benachbarten Volksdorf: Wer mag, kann dort am 24., am 26. Dezember und am Neujahrstag seine Bahnen ziehen oder mit den Kindern zum Schwimmen gehen.

Die Kassen klingeln also anderenorts. Und in der Schlossstadt sitzen die Gäste – mal wieder – auf dem Trockenen. Die Liste ihrer Klagen ist lang über eine seit Jahren währende Badlantic-Misswirtschaft. Mal sind defekte Duschen der Grund, mal kaputte Kassenautomaten oder unbeheizte Becken. Mal provozieren die Eintrittspreise Widerspruch, mal die Bahnen-Belegung. So mancher fühlt sich am Reeshoop eher an eine Servicewüste erinnert als an ein Badeparadies.

Doch das Problem liegt tiefer. Bald ist die Stadt alleiniger Eigentümer, hat das Heft des Handels in der Hand. Schon kündigt die Verwaltung an, Konzepte für die Zukunft des Bades zu erarbeiten, anstatt grundsätzliche Fragen zu stellen. Der Bürgermeister und seine Mitarbeiter wären gut beraten, die Stadtverordneten frühzeitig in die Weichenstellung einzubinden. Die wohl wichtigste Frage dabei: Sind Investitionen in Höhe von bis zu sechs Millionen Euro in das völlig veraltete Bad überhaupt noch sinnvoll?

Ahrensburg kann nun die einmalige Chance nutzen, das Für und Wider eines neuen Sportzentrums mit Fußballplätzen und bedarfsgerechtem Schwimmbad im Gewerbegebiet Beimoor abzuwägen. Ein solches Vorhaben eröffnete auch den Bau innenstadtnahen Wohnraums auf dem jetzigen Badlantic-Gelände. Und es eröffnete die Chance zur Belebung des Herzens der Schlossstadt auf dem jetzigen Stormarnplatz und den benachbarten Freiflächen. Beides hat das wachsende Ahrensburg bitter nötig.