Hund, Katze und Co. eignen sich nicht als Geschenk zum Fest

Ahrensburg. Viele Tierheime verzichten darauf, vor Weihnachten Tiere abzugeben. So auch in Stormarn. „Vor Weihnachten bis zur Woche danach vermitteln wir definitiv nicht“, sagt Heike Reher vom Tierheim in Bad Oldesloe. „Natürlich kann man trotzdem zu uns kommen, sich informieren und ein Tier reservieren. Aber wir geben keines weg.“

Eine Ausnahme: „Wenn ein Tier schon länger reserviert ist und nicht abgegeben werden konnte, etwa weil es krank geworden ist, dann darf es auch in der Weihnachtszeit zur neuen Familie. Aber da können wir ja sicher sein, dass es nicht als Weihnachtsgeschenk gedacht ist.“

Eine ähnliche Ausnahme gab es gerade auch bei der Reinbeker Tierrechtsorganisation Einhorn. „Eine Familie, bei der schon mehrere Tiere von uns leben, hat gerade eines bekommen“, sagt Karen Schönbrodt. „Aber eigentlich geht vom 20. Dezember bis 2. Januar bei uns kein Tier mehr raus. Das machen wir seit 20 Jahren so.“

Immer wieder informieren Tierschutzverbände, die Tierärztekammer und der Landesjagdverband darüber, dass Tiere sich nicht als Weihnachtsgeschenk eignen. „Man hat so viel Stress vor Weihnachten, da geht das Tier unter“, sagt Heike Reher.

Das sieht auch Monika Ehlers vom Tierschutzverein Ahrensburg-Großhansdorf so. „Weihnachten herrscht viel Trubel, man bekommt Besuch und hat viel vorzubereiten. Das ist nicht die richtige Zeit, um sich ein Tier anzuschaffen.“ Im Tierheim Großhansdorf gibt es zwar keine Vermittlungssperre. „Aber wir überprüfen sehr genau und sagen immer wieder, dass sich die Menschen in Ruhe überlegen müssen, ob sie ein Tier wollen.“

Bei der Tierrechtsorganisation Einhorn in Reinbek sorgt unter anderem der Vorlauf dafür, dass die Menschen Zeit zum Nachdenken haben. Vor einer Vermittlung stehen längere Gespräche. „Wir erwarten, dass die Leute zu mehreren Treffen in die Tierherberge kommen“, sagt Karen Schönbrodt. Bei Katzen könne eine Vermittlung so etwa zehn bis 14 Tage dauern. „Bei Hunden dauert es noch länger“, sagt Schönbrodt. „Vor Weihnachten haben viele auch gar keine Zeit für mehrere Treffen, weil sie so beschäftigt sind – so ist das bei uns ja auch, wir machen das schließlich alles ehrenamtlich.“