EU hätte auch Rad verboten

12. Dezember: „Verstoß gegen EU-Recht? Bargteheider Windpark steht erneut auf der Kippe“

Ich danke den Rettern des Rechtsstaates für ihren selbstlosen und unermüdlichen Einsatz bei der Hilfe unserer demokratisch gewählten Regierungen in ihrer täglichen Arbeit und insbesondere bei der Vermeidung von Fehlern im Zusammenhang mit Anträgen, Verordnungen und Genehmigungen. Schade, dass es derlei Hilfe nicht schon in früheren Zeiten gegeben hat, dann hätten wir heutzutage nicht so viele Probleme mit Kernkraftwerken ...oder mit Kohlekraftwerken ...oder mit Dampfmaschinen und offenem Feuer! Man kann wohl davon ausgehen, dass auch die Erfindung des Rades als Verstoß gegen EU-Recht hätte ausgelegt werden können.

Martin Berner, Bargteheide

Zentrum auf Jahre blockiert

6./7. Dezember: „Markant fordert Aus für Edeka-Bau: Im Supermarkt-Streit von Trittau droht Unternehmen damit, 9,5-Millionen-Euro-Projekt auf dem Schützenplatz einzustellen“

Einmal komplett davon abgesehen, wie man zu der Edeka und Markant-Planung steht, eines ist doch klar: ursprünglich haben sich alle Fraktionen (die Grünen waren zu dem Zeitpunkt nicht dabei) auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt und der hieß, die Straße Zur Mühlau muss durchgebaut werden. Nun sieht es so aus, dass wir – verursacht durch die Verschiebungen der politischen Mehrheiten – wahrscheinlich einen jahrelangen Stillstand mitten in Trittau haben werden (auch auf dem Meiereigelände), geprägt von diversen rechtlichen Auseinandersetzungen. Auch wenn die Politik nicht dafür da ist, den Wettbewerb zu schützen: Welcher Investor will denn schon einen Markt bauen, mit dem er nie Geld verdienen kann? Kein Markant-Markt bedeutet im Moment: Keine Straße, kein neuer Platz, der direkt ans Zentrum grenzt, der Tennisclub ist weg, die Wohnraumbebauung an der Mühlau ist lahmgelegt, und auch die Schützen stecken in ihrer Planung fest. Also werden wir uns daran gewöhnen müssen, im Zentrum mehrere Brachen zu haben, die von den Gästen des Schützenvereins, des Schwimmbads, der „Baum-Märkte“ (unter anderem Mühlenmarkt) und so weiter kopfschüttelnd begutachtet werden. Wer will so etwas? Wahrscheinlich doch niemand!

Hier setzt eine knappe Mehrheit von Bürgervertretern die innere Struktur unseres Ortes aus Spiel, ohne auch nur annähernd das Gefühl zu vermitteln, dass sie sich über die Konsequenzen im Klaren sind. Diese Entwicklung wird über Jahre potenzielle Investoren einen großen Bogen um Trittau machen lassen. Liebe Gemeindevertreter, bitte denkt an die „renovierungsbedürftigen“ Schützen, die für die Planung auf verbriefte Rechte verzichtet haben und der Verein fast daran zerbrochen wäre. Denkt aber auch an die heimatlosen Tennisspieler des TTC, die kein neues Gelände in Trittau finden, und den Grundstückseigner, der sein Gelände für Jahre nicht bebauen kann, weil die Straße nicht angeschlossen wird. Es gibt einen rechtsgültigen B-Plan, aber wer baut Hansaland für viel Geld, wenn ein Jahr später in unmittelbarer Nachbarschaft Disney-World entstehen soll?

Dieter Clasen, Trittau

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