Britta Ernst besuchte die Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule in Ahrensburg

Ahrensburg. Für Britta Ernst war es ein Schultag im Zeitraffer, der Lust auf mehr machte. Die neue Ministerin für Schule und berufliche Bildung in Schleswig-Holstein besuchte die Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe (SLG) in Ahrensburg. Sie war nach zwei Schnupperstunden hochzufrieden: „Hier wird Selbstständigkeit gefördert, Inklusion erfolgreich praktiziert und auf gute Leistungen Wert gelegt“, sagte die SPD-Politikerin. „Mein erster Eindruck von der Arbeit und dem Miteinander hier ist exzellent.“

Die SLG ist bereits die achte Schule, die Britta Ernst in den ersten zwei Monaten ihrer Amtszeit besucht hat. „Ich versuche, mir jede Woche eine andere Schule anzusehen. Diese Besuche sind wichtig, um selbst zu sehen, wie es läuft. Ich brauche die direkten Einblicke, damit ich mir eine Meinung über Prozesse im Schulalltag machen kann. Wer über Ressourcen entscheiden will, der darf sich nicht in Akten vergraben, sondern muss das Ministerium auch mal verlassen“, sagte die Ministerin.

Begleitet von Herbert Janßen, der die Schule seit ihrer Gründung 1992 leitet, war Britta Ernst zu Gast in Unterrichtseinheiten, die zu den Spezialitäten an der SLG zählen: in den sogenannten Selma-Stunden, wo Unterstufen-Schüler Aufgaben aus einem von fünf Fächern lösen – welchem Fach sie sich gerade widmen, entscheiden sie selbst. Ihnen überlassen ist auch, ob sie Mitschüler oder den Aufsicht führenden Lehrer um Hilfe bitten. „So lernen sie Selbstständigkeit und Selbstkontrolle, also Schlüsselqualifikationen für ihren weiteren Weg“, sagte der stellvertretende Schulleiter Matthias Müller. Ebenso lehrreich soll das präsentierte Pilotprojekt sein, in dem Siebtklässler im Wirtschaftslehre-Unterricht eine Firma gründen und zum Laufen bringen.

Der Elternbeirat schenkte der Ministerin „statt Blumen“ eine Leine mit bunten Wimpeln, auf denen zu lesen ist, was sie für wichtig in der Schule halten, wie etwa „Fördern, fordern, Chancengleichheit“. So charmant seien ihr noch nie Wünsche übermittelt worden, sagte Britta Ernst und kündigte an, die dekorative Liste im Amtszimmer aufzuhängen. Zum Abschluss stand ein Gespräch der Ministerin mit Schülern auf dem Programm – unter Ausschluss von Lehrern und Öffentlichkeit.