Umleitung zwischen Witzhave und Reinbek gilt vom 5. bis 7. Dezember. Termin für den Neubau steht noch nicht fest

Reinbek. Am kommenden Wochenende wird die A 24 zwischen den Anschlussstellen Witzhave und Reinbek voll gesperrt. Ab Freitag um 20 Uhr bis Sonntag um 23 Uhr müssen Autofahrer eine acht Kilometer lange Umleitung benutzen. Grund dafür ist der Abriss einer maroden Brücke, die von Landwirten genutzt wird. Ab Montag ist die Autobahn in beide Richtungen wieder zweispurig befahrbar.

Immer wieder waren Mauerwerks-teile auf die Straße gefallen, sodass der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) Schleswig-Holstein handeln musste. Seit 2. November ist die Autobahn unter der alten Brücke am Brunsbeker Ortsteil Kronshorst in beide Richtungen nur noch einspurig befahrbar. „Es gibt bereits Risse in der Betondecke auf der Brücke, und die Verblendung des Mauerwerks bröckelt an den Außenseiten ab“, sagt Bernd Broska vom LBV.

„Ein Abriss der alten Brücke war ohnehin geplant, jedoch erst in der zweiten Hälfte des Jahres 2015. Wegen des großen Schadens muss die Brücke bereits kommendes Wochenende abgerissen werden“, sagt Jens Sommerburg, Leiter des Landesbetriebs in Lübeck. Es sei nicht möglich, die Schäden provisorisch zu behandeln. Das habe ein bauliches Gutachten bestätigt.

Bereits jetzt steht ein großer Bagger auf der alten Ziegelgewölbebrücke. Arbeiter begutachten das alte Bauwerk. „Wir sind dabei, die ersten Vorbereitungen für den Abriss zu planen. Dazu gehört das Entfernen des Betons auf der Brücke und der Äste an den nahe stehenden Bäumen“, sagt Bernd Broska.

Außerdem prüfe man vor Ort, wie die unterschiedlichen Kabel – zum Beispiel die der Notrufsäulen – verlaufen, um sie am Wochenende nicht zu beschädigen. Nur durch diese Vorbereitungen kann der Abriss am Wochenende planmäßig ausgeführt werden. Broska: „So können die Autofahrer ab Montag die Strecke wieder zweispurig ohne Einschränkungen befahren.“

Sven Noetzel, Leiter des Bauamts im Reinbeker Rathaus, hat mit dem LBV auch darüber gesprochen, ob die 75 Jahre alte Brücke, die ein Relikt aus der Vorkriegszeit ist, tatsächlich benötigt wird. „Am Ende wurden wir davon überzeugt, dass man die Brücke braucht, vor allem für die Landwirte“, so Noetzel. Zwischen den zehn Landwirten, die diese Verbindung zwischen den Orten Büchsenschinken und Kronshorst nutzen, gibt es Wegerechte, die im Grundbuch verankert sind. „Ohne die Brücke Kronshorst müssten die Landwirte über die Felder der anderen, was verständlicherweise keiner möchte“, sagt Noetzel.

Einer dieser Landwirte ist Ralf Pehmöller, der seinen Hof direkt am Kronshorster Weg hat. „Seit die Brücke gesperrt ist, müssen wir über Stemwarde fahren. Über diese öffentlichen Feldwege sind wir 25 bis 30 Minuten länger unterwegs“, sagt er verärgert. Das bedeutet für die Betroffenen nicht nur mehr Fahrzeit, sondern auch höhere Kosten, vor allem für Benzin.

Den Landwirt stört aber noch etwas: „Vor ein paar Monaten hieß es noch, dass die Brücke nicht abgerissen wird. Und plötzlich stand die Abrissfirma dort. Keiner meiner Kollegen wurde benachrichtigt.“ Somit hofft Ralf Pehmöller nicht nur auf eine neue Brücke, sondern auch auf bessere Aufklärung.

„Für den Neubau haben wir noch keinen genauen Termin“, so Jens Sommerburg. Es existiere zwar bereits ein Entwurf, jedoch ohne Details. Die Kosten muss das Land Schleswig-Holstein übernehmen, das auch für den laufenden Unterhalt zuständig ist. „Die Kosten für die Zu- und Auffahrten tragen jedoch wir, die Stadt Reinbek“, sagt Rathausmitarbeiter Sven Noetzel.

Eine Umleitung für die Vollsperrung am Wochenende ist bereits festgelegt. Autofahrer, die in Richtung Berlin unterwegs sind, nutzen die Abfahrt Reinbek und fahren dann über die K 80 und die L 94 bis zur Anschlussstelle Witzhave. Nach Hamburg gilt die umgekehrte Richtung.