Veranschlagte Kosten liegen um 270.000 Euro über bisheriger Schützung. Platzt das Projekt?

Trittau/Lütjensee. Der angedachte gemeinsame Bauhof der Gemeinden Lütjensee und Trittau könnte teurer werden als gedacht. „Zu Anfang gab es nur eine grobe Schützung der Fläche und der Kosten“, sagt Oliver Mesch, Trittaus Bürgermeister. „Aber dann ist das Raumbedarf größer geworden.“ Da die zu bebauende Fläche von 390 Quadratmeter auf 537 Quadratmeter gewachsen ist, sind auch die veranschlag Kosten gestiegen: von 1,7 Millionen auf 1,97 Millionen Euro. 540.000 Euro davon soll Lütjensee tragen. „Die Kosten sind ein Problem. Nun müssen sich die Lütjenseer noch mal beraten. Aber Lütjensee kommt mit einem gemeinsamen Bauhof günstiger weg als mit einem eigenen.“

Über das Projekt wird schon länger gesprochen. Im Gespräch mit dem Abendblatt sagte Walter Nussel, der ehemalige Bürgermeister Trittaus, einmal, er habe erste Vorstöße in diese Richtung bereits Anfang der 80er-Jahre gemacht, als er in der Verwaltung anfing. Konkrete Überlegungen gibt es seit drei bis vier Jahren. „Es ist ein lange anhängiges Thema“, sagt Oliver Mesch. „Aber wir sind auf der Zielgeraden.“

Streusalz wird zurzeit an der Meierei gelagert

Trittau hat im vergangenen Jahr ein 6600 Quadratmeter großes Grundstück an der Carl-Zeiss-Straße im Nordwesten der Gemeinde gekauft. Hier soll zunächst eine neue Salzhalle entstehen. „Sie ist bereits in Auftrag gegeben“, sagt Mesch. Trittau und Lütjensee planen hierfür etwa 265.000 Euro ein, die alte Halle musste wegen des Neubaus des Kindergartens an der Großenseer Straße abgerissen werden. Im vergangenen Winter wurde das Streugut in der Meierei gelagert, in diesem auch. Die Salzhalle sollte eigentlich bereits in diesem Jahr gebaut werden.

„Lütjensee hat signalisiert, dass die Kosten so für die Gemeinde nicht tragbar sind“, sagt Peter Lange (SPD), der Mitglied im Finanzausschuss ist. „Und auch für Trittau ist das ein ziemlicher Happen.“ Bei der Sitzung des Finanzausschusses Trittaus am heutigen Dienstag soll noch mal über die Zahlen gesprochen werden. „Ich könnte mir eine modulare Bauweise vorstellen“, sagt Lange. So könnte der Bauhof Stück für Stück entstehen und würde nicht auf einmal so viel Geld verschlingen.

Lütjensees Bürgermeisterin Ulrike Stentzler (CDU) ist auch der Meinung, dass eine Trennung in Bauabschnitte sinnvoll wäre. „Dann könnte man die Kosten über mehrere Haushalte strecken.“ Nun wollen die Lütjenseer prüfen, ob baulich etwas einzusparen ist. „Und ob ein eigener Standort sinnvoll ist. Aber da gibt es Bedenken wegen der Emissionen.“ Im Januar könne eine Aussage getroffen werden. „Aber eigentlich wollen wir gern an dem gemeinsamen Projekt festhalten. Das was wir zusammen schaffen könnten, ist für jeden alleine nicht zu leisten.“