„Man muss kein Arzt sein, um zu wissen, welche Kraft Musik für das Wohlbefinden des Menschen hat“, hat Vizekanzler Sigmar Gabriel in einem Grußwort über das Musikprojekt „Klang und Leben“ geschrieben, das Konzerte für demenzkranke Menschen in Seniorenpflegeeinrichtungen initiiert.

Wer die strahlenden Gesichter im Publikum bei einem der Konzerte sieht, kann dem nur zustimmen.

Jeder kann vermutlich nachfühlen, was ein bestimmtes Lied für Erinnerungen auslösen kann: an einen Kuss, eine Party, ein Weihnachtsfest. Musik begleitet uns jederzeit im Alltag und wird meistens mit positiven Erlebnissen assoziiert. Diese Verknüpfung zu nutzen, um demenzkranken Menschen eine Reise in eine glückliche Vergangenheit zu ermöglichen und ihnen Lebensfreude zu schenken, ist eine großartige Idee.

Die Betroffenen verlieren durch ihre Krankheit den Bezug zur Gegenwart und zu ihren Mitmenschen. Sie gerade deshalb nicht aufzugeben, sondern ihr Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, liegt in der Verantwortung der Gesellschaft. Musik kann Demenzkranke zumindest für einen Moment aus ihrer Isolation und Sprachlosigkeit befreien.

Musiktherapie sollte deshalb in der Altenpflege etabliert und von Krankenkassen finanziert werden, damit alle Betroffenen die Möglichkeit bekommen, von dieser Wirkung zu profitieren und wieder ans Leben anzuknüpfen.