Weihnachtsbeleuchtung in der Schlossstadt hängt – und es hat in diesem Jahr vorher gar keinen Streit gegeben

Ahrensburg. Vorweihnachtlicher Frieden ist in Ahrensburg eingekehrt, der Krieg der Sterne ist in diesem Jahr offensichtlich Vergangenheit. Bester Laune haben sich am Sonntag auf dem Rondeel rund 50 freiwillige Helfer versammelt, um die Sterne für die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt anzubringen. „Gar kein Problem“, sagt Götz Westphal, Vorsitzender des Ahrensburger Stadtforums. Der Verein hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit Politik und Stadtverwaltung darum gestritten, wer die Kosten für die Montage der mehr als 160 Sterne aufbringt. Alle Seiten hatten sich geweigert, die rund 20.000 Euro zu bezahlen und so für Unmut unter denjenigen gesorgt, die dafür gespendet hatten, dass der Lichterschmuck gekauft werden konnte.

Weihnachtssterne leuchten bis Anfang Januar täglich ab 16.30 Uhr

Dieses Jahr soll Schluss sein mit der ewigen Diskussion. „Welche Finanzierung?“, fragt Westphal, und in seinen Worten schwingt Leichtigkeit mit. Mitglieder der Kaufleutevereinigung Stadtforum, des Sportvereins ATSV, des Bürgervereins und weitere Freiwillige haben sich dieses Mal gekümmert und die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt – für Stadt und Kaufleute kostenfrei.

„In diesem Jahr ist alles einfacher“, sagt Götz Westphal zur Begrüßung zu den Helfern und weist darauf hin, dass an den Straßenlaternen, die den Sternen als Aufhängung dienen, nun Gewinde angebracht seien. Die Helfer teilen sich in Gruppen ein, denn es gilt nicht nur, den Schmuck aufzuhängen. Zunächst einmal müssen die Sterne gesäubert werden, denn dass sie fast ein Jahr lang eingelagert gewesen sind, macht sich bemerkbar. Marion Boy, die das gleichnamige Delikatessengeschäft führt, und Nessler-Geschäftsführer Stefan Skowronnek putzen die Hülsen, in denen 60 der Sterne stecken. Sabaheta Manz, Inhaberin des Berlin Milljöh, und ihr Sohn Philip, 12, kümmern sich darum, die Schilder, auf denen die Namen der Sponsoren vermerkt sind, vom Staub zu befreien. Ehemann und Vater Dirk Manz steht, wie viele andere Helfer auch, auf der Leiter, um die Sterne anzubringen.

Einen der ersten Sterne am Rondeel, Ecke Lohe, hängen Gerd Gronewold, Gerd Merke und Dieter Richter vom Bürgerverein in gemeinschaftlicher Arbeit auf. Hannelore Richter fotografiert vom Boden aus, wie die drei Männer den Schmuck an einer Laterne montieren. Rüdiger Kahl und sein Sohn Sören haben die Aufgabe, die Sterne vom Rondeel die Hagener Allee hinunter zu schleppen, jeder trägt zwei der großen Sterne unter den Armen. Rüdiger Kahl, Leiter der Inlineskating-Sparte des ATSV, hilft im dritten Jahr in Folge bei der Montage. „Ich als alteingesessener Ahrensburger freue mich, wenn die Weihnachtsbeleuchtung hängt. Ich finde es nicht schlimm, dafür zwei Stunden lang mitzuhelfen“, sagt Kahl, der selbstverständlich auch einspringen will, wenn es nach den Festtagen im neuen Jahr darum geht, den Schmuck wieder abzumontieren.

Die Beleuchtung hängt jetzt nicht nur an der Hagener Allee, sondern auch an der Manhagener Allee, an der Hamburger Straße, an der Großen Straße, an der Neuen Straße, an der Rathausstraße, am Rathausplatz und am Rondeel, sodass nahezu die gesamte Innenstadt geschmückt ist. Bis Anfang Januar sollen die Sterne täglich um 16.30 Uhr angeschaltet werden.

Die Sponsoren dürfte es freuen, dass der Schmuck dieses Mal ohne große Diskussion im Vorfeld aufgehängt worden ist und sie sich in den Straßen auf die Suche nach ihren Sternen machen können. Das Stadtforum hatte 2011 die Aktion „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ ins Leben gerufen. Bürger, Kaufleute und Vereine konnten für jeweils 350 Euro die Patenschaft für einen Stern erwerben, der mit einem Namensschild versehen wurde.

Nach Weihnachten 2015 laufen die Patenschaften für die Sterne aus

Zuvor war die Weihnachtskrone, die jahrelang auf dem Rondeel gehangen hatte, ausgefallen, die vorhandenen Sterne mussten ausgetauscht werden. Daher besorgte die Kaufleutevereinigung neuen Schmuck, der mithilfe der Sponsoren finanziert wurde.

Die Stern-Patenschaften sind auf fünf Jahre ausgelegt. Im kommenden Jahr gelten sie zum letzten Mal. „Wie es danach weitergeht, müssen wir uns noch überlegen“, sagt Götz Westphal. „Vielleicht überlegen wir uns eine andere Aktion, oder wir nehmen die gravierten Schilder ab und tauschen sie gegen neue aus.“

Auch unter denjenigen, die die Sterne für die diesjährige Adventszeit montiert haben, sind viele, die selbst eine Stern-Patenschaft übernommen haben. Die Paten, die nicht dabei gewesen sind, können sich ab sofort in der Ahrensburger Innenstadt auf die Suche nach den Sternen mit ihren persönlichen Gravuren machen.