Grundstein gelegt. Evangelische Kirche und Stadt Bargteheide investieren 2,5 Millionen Euro

Bargteheide. „Wir bauen ein Häuschen ganz allein – soll diese Woche noch fertig sein“, singen die Kinder der Kita Lindenstraße bei der Grundsteinlegung zum Familienzentrum an der Lindenstraße 3 in Bargteheide. Die Kinder haben sich das Lied selbst ausgedacht, sind also auch für den zeitlichen Ablauf verantwortlich – und der ist vorbildlich: Am Montag ist Baubeginn, am Freitag kann bereits der Innenausbau gemacht werden. Und am Sonntag werden die Einweihungsgäste erwartet, wenn sie denn Kuchen mitbringen.

„Danke, dass ihr uns deutlich gemacht habt, wie langsam wir mit dem Bau sind“, sagt Pastor Jan Roßmanek und lacht. „Aber ihr seid ja auch die nächste Generation.“ In Wirklichkeit soll das Zentrum für Familien, Diakonie und Bildung im Sommer kommenden Jahres fertig sein. Inklusive Abriss des alten Gebäudes und Grunderwerb wird es 2,5 Millionen Euro kosten. Bauherrin ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Bargteheide. Sie musste zwei Grundstücke verkaufen, um den Bau bezahlen zu können. Die Stadt Bargteheide unterstützt das Projekt, sie bezahlt die Hälfte der Kosten. Henning Görtz, Bargteheides Bürgermeister, sagt: „Es ist ja so: Die Kirche bleibt im Dorf und gehört auch zum Dorf.“ 100 Prozent der Kinder über drei Jahre hätten einen Kita-Platz, bei den Unter-Dreijährigen seien es 80 Prozent.

In den Neubau ziehen die evangelische Kindertagesstätte Lindenstraße, die evangelische Beratungsstelle Stormarn und der Verein zur Förderung legasthenischer Kinder. Die Nutzfläche des neuen Zentrums beträgt 775 Quadratmeter. Hinzu kommen Außenflächen. Die Kita bekommt mit etwa 340 Quadratmetern den größten Platz. „Es ist schade, dass das alte Gebäude abgerissen werden musste und so ein Stück Alt-Bargteheide verschwindet. Aber es wird ja etwas schönes neues gebaut“, sagt Henning Görtz. Im Vorfeld war geprüft worden, ob nicht das alte Gebäude erhalten werden könnte, damit die Kita dort einzieht. Aber das sei leider nicht möglich gewesen.

Nun sollen in der kommenden Woche die ersten Grundmauern entstehen. Auch ein Name für das Zentrum soll noch gefunden werden. Vorschläge nimmt die Kirchengemeinde entgegen (Lindenstraße 2). Im Sommer dann können die Kinder ihre Vorstellung mit dem realen Familienzentrum vergleichen. Sie haben ein 40 Meter langes Bild davon gemalt, wie das Zentrum aussehen soll. Es ist nun in der Kupferschatulle, die Jan Roßmanek eingemauert hat. Auch darin ist ein USB-Stick mit Fotos der Bauentwicklung und eine Zeitung. Und der Text des Liedes, das die Kinder an diesem Tag gesungen haben: „Wir lieben unsere Lindenstraße. Die Grundsteinlegung feiern wir. Wir danken allen Bauarbeitern und freuen uns: Ihr seid hier.“ Und weiter: „Im Sommer ziehen wir gemeinsam ein, drum Bauarbeiter haut ein’ Schlag rein.“