Im 33. Band der Reihe wird das Mittelalter behandelt, aber auch aktuelle Themen wie der Denkmalschutz des Ahrensburger Rathauses

Jersbek. Der Heimatbund Stormarn hat Teile der Geschichte des Kreises in einem neuen Jahrbuch für 2015 zusammengestellt. Den 33. Band einer Reihe stellte die Redaktion jetzt in Jersbek vor. In dem 276 Seiten umfassenden Jahrbuch sind Texte unterschiedlicher Autoren enthalten, die Stormarns Geschichte vom Mittelalter bis heute thematisieren.

Besonders heben die Herausgeber hervor, dass sich zwei Autoren gefunden haben, die Texte über das Mittelalter lieferten. Dies sei nicht selbstverständlich, da es zum einen nur wenige Überlieferungen aus dieser Zeit gebe und diese, wenn vorhanden, schwer verständlich seien. Günther Bock hat sich bereits zum zweiten Mal an der Arbeit für das Jahrbuch beteiligt und informiert Leser über den Fortgang seiner Forschungen zu „Wüstungen in Stormarn“. Er geht dieses Mal über die Grenzen des heutigen Kreises hinaus und behandelt die aufgrund von Pest und anderer Ursachen verlassenen Dörfer in den Kirchspielen Eppendorf, St. Petri, St. Nikolai und St. Jakobi.

In dem Band enthalten ist auch ein von Günther Bock anlässlich des 700. Geburtstages der Stadt Bargteheide entstandener Aufsatz mit dem Titel „Graf Gerhard IV. 1314 der erste namentlich bekannte Herrscher von Bargteheide“. Auch Studienrat Martin Schröter beschäftigte sich mit dem Mittelalter und lieferte den Beitrag „Zur Teichwirtschaft des Klosters Reinfeld“.

Die geschichtlichen Texte behandeln des Weiteren unter anderem den Vaterländischen Frauenverein im 19. Jahrhundert, Besuche dänischer Könige in Oldesloe, die Ohlensche Kate in Glinde und das Kurbelwellenwerk Hamburg, ebenfalls in Glinde.

Aktueller ist ein Text, den die Kunsthistorikerin Astrid Hansen verfasst hat: Die Dezernentin beim Landesamt für Denkmalpflege in Kiel informiert darin über die Beruflichen Schulen Bad Oldesloe und das Ahrensburger Rathaus. Um die Bedeutung der seit 2009 beziehungsweise seit 2014 unter Denkmalschutz stehenden Gebäude aus den 1970er-Jahren wurde in jüngster Zeit viel diskutiert.

Daneben enthält das Jahrbuch weitere Texte zu Kunst und Kunstgeschichte, teils geschrieben vom ehemaligen Kreiskulturreferenten Johannes Spallek, der die Reihe „Kunstwerke in der Galerie der Kulturstiftung Stormarn der Sparkasse Holstein“ fortsetzt. Bedeutend für das Jahrbuch ist eine Stellungnahme Gernot Tromnaus, der als junger Assistent für den Archäologen Alfred Rust gearbeitet hat. Er bezieht sich darin auf einen Aufsatz Rusts und lässt dessen Arbeit im Nationalsozialismus in einem neuen Licht erscheinen.

Der Vorsitzende des Heimatbundes, Helmuth Peets, hat zudem einen Jahresbericht verfasst, der – umfangreich bebildert – in dem Band zu finden ist und Auskunft gibt über die Aktivitäten des Verbandes in den Bereichen Geschichte, Sprache, Kultur und Umwelt. Mit Gedichten von Dieter Klawan und Joachim Gräber wird der Buchinhalt aufgelockert.

Das Jahrbuch 2015 ist ab sofort in Stormarner Buchhandlungen erhältlich. Der 276 Seiten umfassende Band kostet 15 Euro.