Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel für Bürger aus Travenbrück, Rümpel, Badendorf und Schönberg

Büdelsdorf . Peter Lengfeld aus Travenbrück, Hans-Jürgen Köhncke aus Badendorf, Helmut Brüggemann aus Rümpel und Karl-Heinz Piper aus Schönberg sind jetzt Träger der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel. Der schleswig-holsteinische Innenminister Stefan Studt (SPD) verlieh den Stormarnern und 25 weiteren Bürgern gestern die Auszeichnung in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Sie wird für ehrenamtliche Arbeit und Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung verliehen.

„Demokratie braucht Bürgerinnen und Bürger, die nicht nur zur Wahl gehen, sondern auch zur Tat schreiten“, sagte Studt bei der Festveranstaltung. Eine lebendige Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit. Sie erfordere Menschen, die sich mit Verantwortungsbewusstsein, großem Idealismus und viel Engagement in die Angelegenheiten ihrer Gemeinde, ihres Kreises oder ihres Landes einmischten. „Eine aktive Bürgergesellschaft ist ein unverzichtbarer Grundstein für die Stabilität unseres Staates“, sagte der Minister. Von der Kommunalpolitik gingen häufig wichtige Impulse für die Entwicklung des ganzen Landes aus. Peter Lengfeld ist seit 1994 Bürgermeister der Gemeinde Travenbrück, zuvor war er acht Jahre lang stellvertretender Bürgermeister. Der Gemeindevertretung gehört er schon seit 1982 an. Seit 2003 ist er außerdem Vorsteher des Amtes Bad Oldesloe-Land, zuvor war er neun Jahre lang stellvertretender Leiter des Amtsausschusses. Peter Lengfeld hat sich auch im Schulverband Bad Oldesloe engagiert. Die Schulverbandsversammlung wählte ihn im Jahr 2003 und in der nächsten Wahlperiode zu ihrem Verbandsvorsteher. Studt hob wichtige Projekte hervor, die in Lengfelds Amtszeit als Bürgermeister fallen, darunter die Herstellung einer zentralen Ortsentwässerung und der Ausbau der zentralen Wasserversorgung.

Hans-Jürgen Köhncke wurde im Jahr 1966 in die Gemeindevertretung von Badendorf gewählt – dem Gremium gehört er seitdem an, bis zum heutigen Tag. In diesen 48 Jahren hatte er viele Funktionen, unter anderem war er von 2003 bis 2013 Bürgermeister und insgesamt 36 Jahre lang dessen Stellvertreter. Köhncke war von 2008 bis 2013 auch Mitglied im Hauptaussschuss des Amtes Nordstormarn. „Die Tätigkeit in der Kommunalpolitik ist Teil des Lebens von Herrn Köhncke“, sagte Studt. Als ein Beispiel für wichtige Entscheidungen, an denen Köhncke mitwirkte, nannte Studt einen Bebauungsplan für 15 Grundstücke, den die Gemeinde aufstellte.

Helmut Brüggemann gehörte von 1970 bis 2013 der Gemeindevertretung in Rümpel an. Von 1986 bis 1994 war er Bürgermeister, stellvertretender Bürgermeister war er insgesamt 17 Jahre lang. Überörtlich engagierte er sich im Amtsausschuss des Amtes Bad Oldesloe-Land und im Schulverband Bad Oldesloe. „In seiner überaus langen kommunalpolitischen Karriere hat Herr Brüggemann die Geschicke der Gemeinde maßgeblich mitgestaltet“, sagte Studt. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister sei etwa die zentrale Gasversorgung realisiert worden.

Karl-Heinz Piper ist seit 20 Jahren Bürgermeister von Schönberg und seit 2013 zweiter stellvertretender Amtsvorsteher beim Amt Sandesneben-Nusse. Er setzte sich maßgeblich für den Bau der Kläranlage der Gemeinde Schönberg im Jahr 2000 ein. Außerdem unterstützte er den barrierefreien Ausbau des Versammlungszentrums „Kornboden“ in Schönberg sowie den Bau einer neuen Kinderkrippe, die in der alten energetisch sanierten Schule untergebracht ist.

Die Freiherr-vom-Stein-Gedenkmedaille wurde im Jahr 1957 gestiftet, anlässlich des 200. Geburtstages des Reichsfreiherrn Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein (1757–1831). Stein war ein preußischer Beamter und Staatsmann. Gemeinsam mit Karl August von Hardenberg (1750–1822) initiierte er die sogenannten Preußischen Reformen, zu denen die Abschaffung der Leibeigenschaft zählte. Seit 2009 wird anstelle der Medaille eine Verdienstnadel verliehen.