Umweltausschuss initiiert Arbeitskreis, der sich auch an Bürger und Geschäfte richtet

Reinfeld. Der übermäßige Verbrauch von Plastiktüten ist ein ernstes Problem, das gelöst werden muss – darin sind sich die Mitglieder des Umweltausschusses in Reinfeld einig. Um eine Lösung für die Stadt zu finden, wollen Grünen-Politiker jetzt einen Arbeitskreis gründen.

„Der Arbeitskreis wird versuchen, Handelsketten, Verbände und Privatpersonen anzuregen, sich freiwillig dazu zu verpflichten, den Tütenverbrauch zu reduzieren“, sagt der Ausschussvorsitzende Dietmar Gosch (Grüne). Wie genau das ablaufen soll, wird noch diskutiert. Der Arbeitskreis soll nicht nur aus Ausschussmitgliedern bestehen. „Diese Debatte lebt von den Menschen, die sich damit beschäftigen und sich engagieren wollen“, sagt Gosch. „Der Ausschuss kann das Thema nur anstoßen, die eigentlichen Aktionen können unabhängig davon geplant und umgesetzt werden.“ Interessenten können sich per E-Mail an info@gruene-reinfeld-nordstormarn.de wenden.

Verkäufer könnten Kunden auf umweltfreundliche Varianten hinweisen

Ein Verbot von Plastiktüten ist auf kommunaler Ebene nicht möglich. Der Arbeitskreis soll daher in erster Linie das Bewusstsein für die Problematik bei Verbrauchern und Unternehmern stärken. So könnten Verkäufer beispielsweise Tüten nicht automatisch herausgeben, sondern Kunden eine umweltfreundlichere Variante anbieten, wie Dietmar Gosch vorschlägt. Oder Verbraucher könnten selbst gezielt auf Plastiktüten verzichten und eigene Stofftaschen zum Einkaufen mitbringen.

Manche Supermärkte und Einzelhändler begrüßen diesen Ansatz zwar, allerdings ist eine Umsetzung nicht einfach. „Viele Ketten sind an große Konzerne gebunden und können nicht eigenständig Veränderungen erwirken“, sagt Wolfgang Raddatz (CDU). „Außerdem werden viele Waren bereits in Plastikfolien geliefert, und an Wurst- und Käsetheken wird alles doppelt und dreifach eingepackt, allein schon wegen der Gerüche.“