Ahrensburger Bühne zeigt klassisches Weihnachtsmärchen „Schneeweiß und Rosenrot“ in aufgepeppter Version

Ahrensburg. Mit „Schneeweiß und Rosenrot“ hat sich die Niederdeutsche Bühne Ahrensburg dieses Jahr ein klassisches Weihnachtsmärchen ausgesucht – allerdings in der von Fritz Hellmann abgewandelten Version des Grimmschen Originals. „Hellmann hat die Geschichte entstaubt und einige neue Figuren eingebaut“, sagt Regisseurin Andrea Rühling. Die 55-Jährige liebt das Märchen seit fast einem halben Jahrhundert: Als Kind sah sie es vor 49 Jahren im Operettenhaus Hamburg.

Rühling: „Als ich gefragt worden bin, ob ich ein Weihnachtsmärchen inszenieren will, habe ich gesagt: ‚Wenn, dann nur Schneeweiß und Rosenrot!’“ Zahlreiche Bücher und Skripte hat sie gelesen, ehe sie sich für die Bühnenversion von Hellmann entschied.

In dem Stück geht es um die beiden Mädchen Schneeweiß und Rosenrot, die mit ihrer Mutter in einer Hütte im Wald leben. Dort hat ein König an mehreren Stellen Schätze versteckt, die ein böser Zwerg nach und nach stiehlt. Um dies zu verhindern, beschließen eine Eule, ein verwirrter Wanderer und ein Bär – in Wahrheit ein verzauberter Prinz und der König –, den Zwerg zu fangen. Ob ihnen dies gelingt und welche Rolle Schneeweiß und Rosenrot spielen, können Gäste ab vier Jahren miterleben.

Die Crew aus Darstellern und den Helfern hinter den Kulissen ist zwischen 15 und 80 Jahre alt. Die sieben Schauspieler sind alles junge Leute – Schüler und Studenten. Souffleuse und Hauptkoordinatorin sind dagegen Rentnerinnen.

Maj-Britt Eichstädt, die seit fünf Jahren bei der Theatergruppe aktiv ist, spielt Rosenrot. „Ich finde die Rolle aber nicht so spannend, weil Rosenrot sehr naiv ist“, sagt die 15 Jahre alte Ahrensburgerin. „Aber es ist eine große Rolle, sodass ich nicht immer auf den Auftritt warten muss.“ Ihre Freundin Sarah Neuenstadt schlüpft in die Rolle von Schneeweiß. Den Text haben die beiden quasi nebenbei gelernt. „Das kam durch das Proben automatisch“, sagt Maj-Britt.

Die weise Eule, die Hellmann dem klassischen Märchen hinzufügte, verkörpert Antje Körner. Sie trägt allerdings ein Adlerkostüm, weil die Eulen-Verkleidung zu teuer gewesen wäre. Die 25-Jährige spielt seit fünf Jahren in der Theatergruppe plattdeutsche Stücke. „Schneeweiß und Rosenrot“ ist ihr erstes Weihnachtsmärchen. „Die Eule ist etwas ganz Anderes“, sagt Körner, „das ist eine kleine Klugscheißer-Eule, die alles besser weiß und immer rummeckert.“ Diese lustige Rolle mache ihr „echt Spaß“.

Der Bär, den Jan Rühling mimt, ist dagegen „trottelig und einfach gestrickt“, wie der Student sagt. Wegen des dicken Fellkostüms wird ihm im Scheinwerferlicht vor allem warm.

Hinzugedichtet wurde der Schatten des bösen Zwerges, der ein zweiter verzauberter Prinz ist. Er muss tun, was der Zwerg tut, aber das gefällt ihm oft nicht. Und so strotzt das Theaterstück vor witzigen Dialogen zwischen Zwerg und Schatten sowie Eule und Bär.

Ein Wald, ein Fliegenpilz, ein Seerosenteich und eine Bauernkate bilden das von Andrea Rühling entworfene Bühnenbild. „Ich habe nur geplant“, sagt sie. Den Bau übernahm Ehemann Klaus mit den Söhnen Jan und Stefan. Letzterer ist zudem für die Technik zuständig. So ist das Weihnachtsmärchen auch ein Familienprojekt.