Weil ein Elektroteil fehlt, bleibt das seit April 2013 bestehende Provisorium noch ein bisschen

Rümpel. Die neue Schrankenanlage am Bahnübergang zwischen Rohlfshagen und Rümpel wird jetzt wohl erst im Januar kommenden Jahres in Betrieb genommen werden. Obwohl: So ganz sicher kann davon niemand ausgehen. Zu oft schon ist ein zunächst angekündigter Termin dann doch verschoben worden. Auch zuletzt:

„Im September wird hier definitiv gebaut“, hatte der Deutsche-Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis Anfang Mai gesagt. Damals war die Bahnschranke an der Kreisstraße 61 zwischen Rohlfshagen und Rümpel bereits seit einem Jahr kaputt, Menschen in Warnwesten mussten den Durchfahrtbereich per Hand absichern (wir berichteten). September ist vorbei, Oktober auch, November fast. Und? „In diesem Monat wollen wir mit dem Bau am Bahnübergang beginnen“, sagt Sabine Brunkhorst, Meyer-Lovis’ Kollegin.

Im April 2013 war ein Blitz in der Nähe des Schalthauses eingeschlagen, die Batterie explodierte, die Schranke an der Strecke zwischen Hamburg und Lübeck fiel aus. Eigentlich sollte sie repariert werden, dann aber wurde festgestellt, dass sie doch komplett erneuert werden muss. Dass der für September angekündigte Baubeginn verschoben werden musste, lag daran, dass eine elektronische Komponente fehlte. „Solche Teile sind nicht auf Lager, sondern müssen hergestellt werden“, sagt Brunkhorst. Es habe Lieferschwierigkeiten gegeben. „Jetzt sind aber alle Teile da.“

500.000 Euro kostet die neue Schrankenanlage

Im Dezember soll die Anlage dann komplett stehen, ob am Anfang oder am Ende des Monats, darauf möchte sich niemand mehr festlegen. 500.000 Euro wird die Anlage insgesamt gekostet haben – und Nerven natürlich, denn am Übergang standen ungezählte Autofahrer und warteten, nach Auskunft einiger Autofahrer im schlechtesten Fall bis zu 15 Minuten. Zunächst an faltbaren Schranken, den rot-weißen Absperrgirlanden, dann an mobilen Halbschranken. Die langen Wartezeiten erklären sich dadurch, dass die Schranken manuell bedient werden müssen. Kurz bevor ein Zug den Bahnübergang passierte, bekamen die Posten einen Anruf und mussten absperren. Kamen mehrere Züge hintereinander, konnte aus Sicherheitsgründen zwischendurch nicht aufgemacht werden. Bis zu 150-mal am Tag musste die Strecke auf beiden Seiten der Gleise abgesperrt werden.

Auch wenn die Anlage im Dezember dann einsatzbereit sein soll: In Betrieb genommen werden kann sie nicht. Sabine Brunkhorst: „Das Eisenbahnbundesamt muss die Anlage erst abnehmen. Und das ist erst für Januar geplant.“