Annika Leske, Mitglied der Aktion Menschlichkeit und Toleranz (M.u.T) in Glinde, und Ursula Pepper, die ehemalige Bürgermeisterin von Ahrensburg und Mitglied der Bürgerstiftung, lasen aus dem Buch „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“ von Jennifer Teege und ihrer Mitautorin Nikola Sellmair vor.

Der Roman erzählt von der Entdeckung der eigenen Familiengeschichte von Jennifer Teege. Im Alter von 38 Jahren erfährt die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers durch Zufall, dass ihr Großvater der brutale KZ-Kommandant Amon Göth war. In Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ ist Göth der Gegenspieler des Judenretters Oskar Schindler. Göth war für den Tod tausender Menschen verwantwortlich und wurde 1946 gehängt. Jennifer Teege, die in Israel studierte, wird mit diesem Familiengeheimnis konfrontiert und stürzt in eine tiefe Identitätskrise. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchiert sie die Vergangenheit ihrer Familie und reist nach Polen und Israel. Schritt für Schritt wird aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung.

„Mich hat das Buch sehr gefesselt und neugierig gemacht auf die erwähnten Personen“, sagt Ursula Pepper. „Nach dem Lesen habe ich im Internet weitere Informationen über sie gesucht.“ Auch Annika Leske ist tief beeindruckt: „Das Buch wirft grundsätzliche Fragen über die Verarbeitung der NS-Vergangenheit auf, zum Beispiel: Wie viel möchte ich als Mitglied der Enkelgeneration überhaupt über die Taten meiner Vorfahren wissen?“

Jennifer Teege wurde mit vier Jahren zur Adoption freigegeben. Sie arbeitet in der Werbebranche.