Pianist Gottfried Böttger feiert Geburtstag mit neuem Quartett. Bei „3 nach 9“ hört er auf

Ahrensburg. Zwei Locations, zwei Bühnen und jede Menge Musiker: Gottfried Böttger lässt es krachen. Am 20. Dezember feiert der Ahrensburger Jazz-Pianist in seinen 65. Geburtstag hinein, zusammen mit Musikerkollegen, Freunden und Fans. „Wir haben eine Bühne im Marstall und eine im Saal des Park Hotels, mit jeweils zwei Flügeln und einem Schlagzeug“, sagt Böttger. „Wir werden den ganzen Abend Musik machen und feiern.“

Alle seine Weggefährten hat Böttger eingeladen – von den Anfängen im Jahr 1969 bis heute. 35 Musiker haben bereits fest zugesagt. Darunter sind Jazz-Größen wie die Brüder Axel und Torsten Zwingenberger, Jo Bohnsack, der Münchener Blues-Pianist Christian Willisohn, Schlagzeuger Christian von Richthofen oder der amerikanische Sänger und Mundharmonika-Spieler Henry Heggen. „Und es kommen noch viele weitere dazu“, sagt Felizitas Thunecke. Sie ist die Organisatorin des Gala-Abends. Bei der Eröffnung spielt Böttgers Sohn Bendix mit. Der 15-Jährige wird gemeinsam mit seinem Vater im Piano-Duett auftreten.

Ein Höhepunkt des Abends ist der Auftritt mit Böttgers brandneuem Quartett: Schlagzeuger Heinz Lichius, Bassist Jürgen Attig und NDR-Bigband-Saxophonist Lutz Büchner wollen künftig regelmäßig mit Böttger auftreten. Das erste Mal live zu hören sind die vier am Freitag, 14. November, in der Talkshow „3 nach 9“ (Beginn: 22 Uhr).

Ein Anfang, der zugleich auch ein Ende sein wird: Denn während die Kultsendung an dem Tag ihr 40-jähriges Bestehen feiert, hat ARD-Urgestein Böttger dort seinen letzten Auftritt. „Ich war seit der ersten Sendung als Pianist dabei. Ich habe sicher mehr als 40 Moderatoren, 3000 Gäste und mehrere Intendanten verschlissen“, sagt Böttger und lacht. Nach 40 Jahren sei es einfach an der Zeit, aufzuhören. „Jetzt habe ich endlich mehr Raum für andere Dinge.“

Zum Beispiel will er Anfang nächsten Jahres ein Buch mit dem Titel „Im Rhythmus der Wellen die Welt ertasten“ veröffentlichen. „Darin erzähle ich viele Anekdoten und Erinnerungen aus meinem Leben“, sagt Böttger und fügt hinzu: „Es ist aber keine Biografie. Denn wenn ich alles schreiben würde, was ich erlebt habe, dann könnte man sich quasi einen Brockhaus ins Regal stellen.“

Pünktlich zum Geburtstag erscheint auch seine neue CD. Darauf sind Titel aus Böttgers gesamter Musikerlaufbahn seit 1969 zu finden. „Auch peinliche, auf denen ich singe“, sagt Böttger und lacht.

Geburtstags-Gala: 20. Dezember, 20 Uhr, im Marstall sowie im Park Hotel in Ahrensburg, 25 Euro, Karten gibt’s an allen bekannten Vorverkaufsstellen.