Botschaft verweigert Visum für Sportlerin, die beim TSV Badminton spielen sollte

Trittau. Der Visumsantrag der Indonesierin Maziyyah Nadhir, die für den TSV Trittau in der Bundesliga Badminton spielen sollte, ist endgültig von der deutschen Botschaft in Indonesien abgelehnt worden. Nachdem die beiden anderen Sportler Gustaf Firdaus und Meisy Jolly Lee nach wochenlangem Hin und Her abgelehnt worden waren (wir berichteten), hat nun auch die dritte Anwärterin Gewissheit. „Die Botschaft begründet das damit, dass die hier professionell Badminton spielen wollen“, sagt Andreas Willkomm, Sprecher der Badmintonsparte des TSV Trittau. Er hat sich mit der Familie Persson, bei denen Firdaus und Lee zuvor gelebt hatten, für die Einreise der drei Indonesier stark gemacht, unter anderem beim schleswig-holsteinischen Innenminister.

Zuletzt hatte sich Willkomm über den Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann (CDU) auch an den Auswärtigen Ausschuss im Bundestag gewendet. „Die beriefen sich aber auf die Aussagen des Innenministeriums.“ Das hatte geäußert, dass die Einreise genehmigt werden könne, wenn der Zweck tatsächlich ein Sprachkursus sei.

„Gustaf Firdaus haben sie sogar für 90 Tage für ganz Europa gesperrt“, sagt Willkomm empört. „Wir hatten nicht einmal die Chance, Stellung zu dem Vorwurf zu nehmen.“ Firdaus, Lee und Nadhir seien sehr enttäuscht. Die Perssons hatten sie bereits für Sprachkurse in Trittau angemeldet und diese auch bezahlt.

„Wir fragen uns zudem, wie es anderen Badminton-Mannschaften gelingen konnte, Indonesier zu holen, die sogar professionell spielen.“ Am Anfang hatte die Ausländerbehörde in Bad Oldesloe ihre Zustimmung für die Visa verweigert – mit der gleichen Begründung wie die Botschaft jetzt. Da sie mit einem Sprachvisum einreisen wollten, wäre ihr Aufenthalt illegal gewesen. Später erteilte die Behörde jedoch ihre Zustimmung. Als ein Visum nur noch Formsache zu sein schien, meldeten die Behörden in Jakarta jedoch Zweifel über die Rückkehr der Indonesier an und stellten sich quer.