Gemeinde legt Einspruch gegen Zulässigkeit des Einwohnerantrags zum Sportplatz ein

Stapelfeld. Einen Termin für den Bürgerentscheid über den Sportplatz Am Drehbarg in Stapelfeld gibt es vorerst nicht. In der Gemeindevertretersitzung sollten sich die Bürgerinitiative, die sich mit dem Begehren „gegen den Neubau eines Sportplatzes Am Drehbarg“ richtet, und die Gemeindevertreter eigentlich darüber verständigen. Die Gemeinde hatte allerdings am letztmöglichen Tag Einspruch gegen die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens eingelegt.

Dabei beruft sie sich auf das gleiche Argument, das sie in ihrer Stellungnahme im September zum Bürgerbegehren bei der Kommunalaufsicht eingebracht hatte. „Es handelt sich nicht um einen Neubau des Sportplatzes, wie im Bürgerbegehren formuliert ist. Wir bauen den vorhandenen Sportplatz Am Drehbarg um“, so Bürgermeister Jürgen Westphal von der Wählergemeinschaft Stapelfeld (WGS).

Die Bürgerinitiative hatte in der Sitzung die Möglichkeit, ihr Anliegen in einer Anhörung nochmals darzulegen. Gerhard Schack, Sprecher der Initiative, argumentierte damit, dass der Sportunterricht auf dem Sportplatz Am Drehbarg nicht planbar wäre, weil der Fußweg von der Grundschule zu weit sei. „Damit ist auch die gesundheitliche Entwicklung der Schüler gefährdet“, sagte Schack. Weiter kritisierte er, dass die Schule in die Nähe des Sportplatzes Am Drehbarg verlegt werden könnte, sollten sich die Pläne des Schulverbands als realisierbar herausstellen. „Das ist Steuergeldverschwendung.“

Viel Zuspruch dafür gab es von den anwesenden Bürgern. Das Interesse an dem Thema war so groß, dass der Sitzungsraum in der Kratzmannschen Kate überfüllt war. Viele Bürger mussten im Saal und vor der Tür stehen. Zwischen Bürgern und Gemeindevertretern entwickelte sich schnell eine hitzige Diskussion. Einige Bürger äußerten allerdings auch Kritik an der Vorgehensweise der Bürgerinitiative. „Es wird mit den Ängsten der Eltern gespielt. Dabei bleibt ein Teil des Sportplatzes an der Grundschule erhalten“, sagte Katrin Claus aus Stapelfeld.

Darauf wies auch ein Schreiben hin, dass die Fraktionen der Gemeindevertretung am Wochenende an alle Stapelfelder verteilt hatten. Darin heißt es unter anderem: „Die Restfläche des Rasenplatzes Am Ecksoll verbleibt im Eigentum des Schulverbandes und ist ausreichend für ein Kleinspielfeld, eine Laufbahn sowie eine Sprunggrube.“ Diese Fläche ist rund 3300 Quadratmeter groß. Weiter heißt es in dem Flugblatt: „Die Anforderungen an eine Sportfläche für eine Grundschule werden somit in vollem Umfang erfüllt. Der Schulsport ist nicht in Not.“

Der Streit um diese Fläche könnte sich aber erübrigen, wenn es zu einem Schulneubau am Groot Redder käme. Die Verwaltung des Amtes Siek prüft derzeit, wie teuer der Bau wäre.

Seit eineinhalb Jahren schwelt der Konflikt zwischen Gemeinde und Bürgern, in dem es erst um die Sportplatzbebauung an der Grundschule ging und nun auch um den Sportplatz Am Drehbarg und den Schulneubau.