In Bad Oldesloe bekommen 40,5 Prozent und in Trittau 29,5 Prozent der Fahrzeuge keine Plakette. Bundesweit sind es 23,5 Prozent

Bad Oldesloe/Trittau. Abgenutzte Bremsen und Reifen oder eine defekte Lichtanlage: Die Gründe für das Durchfallen von Autos bei der technischen Hauptuntersuchung (HU) sind vielfältig. Immerhin 23,5 Prozent der im Zeitraum Juli 2013 bis Juni 2014 bundesweit vom TÜV gecheckten Autos wiesen erhebliche Mängel auf und wurden von den Prüfern noch einmal in die Werkstatt geschickt. Die Stormarner TÜV-Stationen verzeichneten sogar eine noch schlechtere Quote. So bekamen 40,5 Prozent der in Bad Oldesloe rund 1600 untersuchten Fahrzeuge keine Plakette, in Trittau waren es 29,5 Prozent. Dort wurden rund 3000 Autos von den Sachverständigen unter die Lupe genommen. Diese Zahlen gehen aus dem TÜV-Report 2015 hervor.

Dass vor allem die Beleuchtungsanlage von den Autofahrern oft stiefmütterlich behandelt wird, zeigt die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liegt Licht und Elektrik in der Statistik weit vorn, obwohl die Kontrolle der Beleuchtungsanlage und deren Reparatur in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen ist, heißt es beim TÜV.

Nicht selten werden bei der HU sogar mehrere Beleuchtungsmängel an einem Fahrzeug entdeckt. Andreas Steinfadt, Leiter der TÜV-Station in Bad Oldesloe: „Defekte Nebelschlussleuchten und Blinker haben wir ganz oft.“ Außerdem ist ihm aufgefallen, dass in vielen Fahrzeugen bei der Untersuchung die Kontrolllampe für eine überzogene Inspektion leuchte.

Detlev Peters, der die Trittauer TÜV-Station leitet: „Die Hersteller bauen eigentlich gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch gänzlich ohne Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein können. Wenn sich die Autofahrer ein wenig mehr um Wartung und Pflege des Fahrzeugs kümmern und fällige Termine zur Inspektion und Instandhaltung wahrnehmen, ist das positiv für die Sicherheit auf unseren Straßen.“

Er rät Autofahrern, die Beleuchtungsanlage vor Fahrtantritt kurz zu checken. „Das sollte zur Regel werden.“ Die Fahrzeuge, die Peters und seine Mitarbeiter untersucht haben, waren im Schnitt 9,1 Jahre alt und hatten 106.000 Kilometer gelaufen.

Positiv aus Stormarner Sicht: In beiden TÜV-Stationen bekamen mehr Autos als im Vorjahr auf Anhieb die begehrte Plakette. In Bad Oldesloe stieg die Quote von 52 auf 59,5 Prozent, in Trittau marginal von 70,3 auf 70,4 Prozent. Dementsprechend sank die Quote bei den Fahrzeugen, die bei den Prüfern keine Chance hatten: in Bad Oldesloe von 47,8 auf 40,5 Prozent und in Trittau von 29,7 auf 29,5 Prozent. „In diesem Bereich haben wir eine Trendwende. Die Zahl der Autos mit erheblichen Mängeln geht erstmals seit Jahren wieder zurück“, sagt Rainer Camen von TÜV Nord.

Ebenfalls erfreulich: Auch die Zahl der Autos, bei denen die TÜV-Sachverständigen überhaupt keine Mängel entdeckten, ist in Stormarn gestiegen. In Bad Oldesloe wuchs die Quote von 32,4 auf 41,4 Prozent, in Trittau von 54,6 auf 57,7 Prozent. Auch hier liegt Stormarn im Trend.