Eine GLosse von Rainer Burmeister

Mit Verlaub, macht Ihnen das Laub auf den Straßen und Gehwegen auch zu schaffen? Trotz eines sommermilden Herbstes sind die Blätter munter dabei, im föhnwarmen Brausewind zu Boden zu segeln. Damit ist wohl nun auch die These widerlegt, dass sich unsere Bäume erst nach dem ersten Frost entblättern. Das trifft nicht mal bei Grünkohl zu. Der mundet auch ohne Minusgrade.

Während Grünkohl wenigstens schmackhaft ist, schmeckt der Umgang mit dem abgestrubbelten Blätterwald den meisten privaten Laubbändigern wohl eher nicht.

Entweder nerven jene röhrenden Pustefixe, die als Saug- und Blasaggregate auch den Kleinsttierschützern ein Dorn im Auge sind. Oder die im Nachbarschaftsraum per Besen aufgehäuften Altblattbestände wehen einem bei der nächsten Bö gleich wieder um die Ohren.

Mehr per Zufall bin ich neulich auf ein neues Laubentsorgungsmodell gestoßen. Vor mir ging im Pinneberger Stadtwald Fahlt eine junge Frau, die an ihren High Heels pro Fuß mindestens drei matschige Blätter aufgespießt hatte. Erst wollte ich die zügig in Richtung Bahnhof laufende Passantin noch auf den Blattbesatz an ihren Spitzhacken hinweisen.

Doch dann überlegte ich mir, dass sämtliche Frauen auf Stöckelschuhen (von den wenigen Männern gar nicht zu reden, nicht wahr „Jorge“?) einen beträchtlichen Beitrag zur Laubbeseitigung leisten. Seitdem ist der stakkatoartige Hufschlag modebewusster Ladys fast schon Musik in meinen Ohren.