In Reinbek werden im kommenden Jahr zwölf Mobilheime aus Holz entstehen, die rund 70 Flüchtlingen ein neues Zuhause bieten.

Reinbek. Das haben die Mitglieder des Sozial- und Schulausschusses in ihrer Sitzung einstimmig entschieden. Die Wohneinheiten kosten 1,08 Millionen Euro, hinzu kommt noch eine unbekannte Summe für Erschließung und Außenanlagen.

Die Stadt ist zum schnellen Handeln gezwungen. Torsten Christ, Leiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten: „Wir rechnen damit, dass uns der Kreis 2015 etwa 100 Flüchtlinge zuweisen wird.“ Derzeit beherbergt Reinbek 102 Menschen aus Krisenregionen. Die fünf vorhandenen Gemeinschaftsunterkünfte reichen für den künftigen Bedarf nicht aus. Die Verwaltung hatte noch zwei weitere Varianten vorgeschlagen: den Kauf von zwei Anlagen mit Container-Modulen für 1,85 Millionen Euro sowie drei Holzpavillons für 1,52 Millionen Euro. Laut Christ haben die bis für sechs Personen ausgelegten Mobilheime den Vorteil, dass sie teil- oder vollmöbliert sind. Andere Kommunen hätten gute Erfahrungen damit gemacht.

Die SPD hatte trotzdem die Pavillons favorisiert, kam mit ihrem Antrag aber nicht durch und schwenkte um. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernd Uwe Rasch: „Die Kosten waren nicht entscheidend. Die Mobilheime ermöglichen eine individuellere Unterbringung.“ Auf welchen beiden städtischen Grundstücken sie erstellt werden, entscheidet der Bau- und Planungsausschuss am Dienstag, 11. November. Zur Wahl stehen eine Erweiterungsfläche am Freizeitbad, die Stemwarder Straße 15 und der Bolzplatz Feldstraße in Neuschönningstedt sowie ein Gelände nördlich des Ortsteils Krabbenkamp.

Festgelegt haben sich die Mitglieder des Sozial- und Schulausschusses, dass die dezentrale Betreuung der Flüchtlinge von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) übernommen wird. Im ersten Jahr belaufen sich die Kosten dafür auf 58.600 Euro, danach sinken sie auf 53.160 Euro. Unterstützung sollen die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt von Ehrenamtlichen erhalten, die sich in der Initiative „Wir sind Reinbek, unsere Stadt mit Flüchtlingen“ zusammengefunden haben.