Wo sollen Bauern denn hin?

28. Oktober: Leserbrief „Ganz schlechte Erfahrungen“ zum Bericht „Hoisdorfer gegen Schweinemast“

Wenn der Leserbriefschreiber Herr Krüger-Wauschkuhn in der Ammersbeker Siedlung Daheim wohnt, wie ich annehme, weiß er sicherlich, dass diese Siedlung zusammen mit Steinkamp, Reesenbüttel, Bei den Tannen, Am Hagen mit den Wochenendsiedlungen Heimgarten und Waldgut Hagen in den 1930er-Jahren aufgesiedelt wurde. Diese Flächen gehörten zum Gut Ahrensburg, das die Dörfer Bünningstedt, Ahrensfelde, Meilsdorf, Timmerhorn und Wulfsdorf zusammenschloss. Von den rund 3000 neuen Bürgern waren rund die Hälfte Hilfsbedürftige, weil arbeitslos oder geringfügig beschäftigt. Der Vorteil war, dass dadurch die Stadt frühzeitig ihre Stadtrechte erwarb. Auch Herr Krüger-Wauschkuhn lebt auf ehemaligem Bauernland. Umgeben von Ackerland und Golfplätzen.

In Hoisdorf gibt es meines Wissens außer einem Milchviehbetrieb außerhalb keine einzige Kuh mehr geschweige denn ein Schwein. Die Höfe im Ortskern haben sich auf Pferdepensionen spezialisiert. Früher hat jeder Bauer einen Misthaufen und Güllegruben gehabt. Da wurde täglich Dung ausgefahren, und es stank. Durch die engen Hoflagen ist es nicht möglich, am Standort zu wachsen. Somit siedeln sie aus. Was ist daran verwerflich? Im Übrigen steht der gesamte Ortskern unter Denkmalschutz. Somit ist eine Modernisierung der vorhandenen Gebäude oft nicht wirtschaftlich. Hoisdorf hat sich mit dem Bau der U-Bahn in Großhansdorf vom Bauerndorf zu Wohngemeinde im Grünen von ausgebombten Hamburgern, Vertriebenen und Flüchtlingen gewandelt. Wo sollen da noch Landwirte für die Zukunft planen? Die beiden Betriebe, die Herr Krüger-Wauschkuhn erwähnt, sind auch aus einer beengten Hoflage ausgesiedelt. Wo soll die Landwirtschaft noch existieren können? Ich finde es schon sehr verwerflich, wie sich Laien immer wieder anmaßen, Fachwissen im Bereich der Landwirtschaft zu besitzen. Wenn es wieder einmal zu sehr stinkt, hätte ich einen hervorragenden Freizeit-Vorschlag: Landkreis Vechta, Region Südoldenburg, höchste Schweinedichte Europas mit 654.000 Schweinen. In diesem Sinne: Dat har noch leger warden kunn.

Margret Wriggers, Landwirtin aus Willinghusen

Nicht in Vergessenheit

22. Oktober: „Oststeinbeker will Wald taufen: Gehölz soll Namen des Ehrenbürgers Helmut Landt bekommen“

Der Wunsch ist nicht nachvollziehbar. Herr Landt wurde für seine Verdienste um das Gemeinwohl in unterschiedlichster Weise geehrt: mit dem Bundesverdienstkreuz, durch die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Oststeinbek, mit der Umbenennung der Schule Gerberstraße in Helmut-Landt-Schule, mit der jährlichen Auslobung des Preises der Stiftung Erwin Baer, die den Namen Helmut-Landt-Preis trägt. Mit ihm werden Bürger geehrt, die sich um das Wohl der Gemeinde verdient gemacht haben. Der Name Helmut Landt ist immer damit verbunden und gerät nicht in Vergessenheit.

Peter Hartmann

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an die Regionalausgabe Stormarn des Abendblattes, Große Straße 11/13, 22926 Ahrensburg