Fußballer triumphieren in der Schleswig-Holstein-Liga 5:0 gegen den TuS Hartenholm. Die Konkurrenten Eutin 08 und Holstein Kiel II patzen

Steinburg. Ein bisschen verwundert über ihre Überlegenheit waren sie am Ende selbst. „So leicht hätte ich mir das nicht vorgestellt“, sagte etwa André Kossowski, Angreifer des SV Eichede und Doppeltorschütze beim 5:0 (2:0) der Stormarner Fußballer über den TuS Hartenholm. Immerhin war mit den Segebergern der Favoritenschreck der Saison zu Gast, das Team, das bislang noch jeden Gegner aus der oberen Tabellenhälfte ins Straucheln brachte. In Eichede wurde diese Überraschungsmannschaft nun besiegt, auseinandergenommen, entzaubert. Entzaubert von einem SV Eichede in Topform.

Bevor Oliver Zapel auf der Pressekonferenz seiner Mannnschaft ein „Riesenkompliment“ für die Umsetzung seiner taktischen Vorgaben aussprach, blickte er schon mal voraus auf das Videostudium mit den Spielern am Montagabend. „Das wird bestimmt lustig“, wählte Zapel einen launigen Umgang mit der schwachen Chancenverwertung seiner Schützlinge. Phasenweise ließen die Stormarner unglaublich fahrlässig und im Minutentakt größte Möglichkeiten ungenutzt. Sage und schreibe 16 Großchancen erspielten sich die Gastgeber und ließen davon elf liegen. Beispiele nur aus Halbzeit eins: André Kossowski traf einmal den Pfosten (22. Minute), dreimal scheiterte er allein vor dem überragenden Hartenholmer Schlussmann Felix Rathjen (12., 33., 44.). Torge Maltzahn traf per Freistoß die Latte, Kossowski und Jonathan Marschner setzten nicht energisch genug nach (29.). Flodyn Baloki, später angeschlagen ausgewechselt, schloss innerhalb von Sekunden erst per Kopf aus fünf Meter Torentfernung, dann freistehend mit dem rechten Fuß zu unplatziert ab (14.).

Wer aber das Spielgeschehen 90 Minuten beherrscht, in der Defensive rein gar nichts anbrennen lässt und vorn immer wieder die Schwachstellen des Gegners erbarmungslos aufdeckt, der kann sich einen derartigen Chancenwucher auch erlauben und so dürfte es in Eichede niemandem ernsthaft die Laune verderben, dass dieser Sieg viel höher hätte ausfallen müssen. Es reichte ja trotzdem zu einem deutlichen und nie gefährdeten Sieg und es wurde überhaupt der Sonntag des SV Eichede: Spitzenreiter Eutin 08 unterlag bei TuRa Meldorf ebenso wie der bisherige Tabellenzweite Holstein Kiel II beim SV Todesfelde. Beide Clubs hatten in dieser Saison erst einmal verloren – beide gegen den TuS Hartenholm.

„Am nächsten Sonntag haben wir ein richtiges Fest“, freute sich Kapitän Jan-Ole Rienhoff auf das nun anstehende Heimspiel gegen Kiels zweite Mannschaft, nachdem er von den Ausrutschern der Konkurrenz erfahren hatte. „Man kann jetzt festhalten, dass wir uns nach der Niederlage in Meldorf richtig gut gefangen haben mit den drei Siegen danach. Jetzt sind wir ganz dick im Geschäft.“ Nur noch ein Zähler trennt den Regionalligaabsteiger nun vom Platz ganz oben.

Mit langen Diagonalpässen entblößten die Steinburger immer wieder die Abwehrkette der Hartenholmer, die zu keiner Phase auf Augenhöhe agierten. „Unser Plan ist komplett aufgegangen. Taktisch war das unser bestes Spiel“, sagte Kossowski, der in der 14. Minute das schon zu diesem Zeitpunkt überfällige 1:0 geköpft hatte. Das 2:0 durch Eudel Monteiro kurz vor der Pause (44.) „war schon so etwas wie der Matchball“, sagte Zapel nach der Partie. Abermals Rückkehrer Kossowski, der der das erste Mals seit seinem Muskelfasserriss wieder spielte und als Mittelstürmer agierte, mit einem Flachschuss in der 69. Minute sowie Marschner per Kopf (76.) und Torge Maltzahn per Handelfmeter (89.) gestalteten das Ergebnis dann doch noch annähernd leistungsgerecht.

SV Eichede: Lucassen – Marschner, Buchholz, Rienhoff – Fischer, Baloki (33. Krämer), Seiler, Monteiro – Maltzahn, Kossowski (75. Kolodzick), Janelt (60. M. Schubring).