Überraschendes Geständnis. Serie der Männer hatte mit Festnahme in Barsbüttel geendet

Barsbüttel/Lübeck. Urteil im Einbrecherprozess: Die beiden Männer, 30 und 32 Jahre alt, die im vergangenen Herbst in Barsbüttel festgenommen worden waren (wir berichteten), sind nun vom Landgericht Lübeck zu Haftstrafen verurteilt worden. Zwei beziehungsweise drei Jahre Gefängnis stehen den Chilenen bevor, anschließend sollen sie abgeschoben werden.

Der ältere Mann, Luis A., und sein Komplize Huberto F. hatten am zwölften Prozesstag in der Hansestadt überraschend ihr Schweigen gebrochen und einige der ihnen vorgeworfenen Taten gestanden. Zudem sprachen sie über die Lebensumstände in ihrem südamerikanischen Heimatland. „Sie wurden für neun beziehungsweise zwei Taten verurteilt“, sagt Gerichtssprecher Stephan Bahlmann. Zuvor hatte ein Polizist die Männer in seiner Aussage schwer belastet, woraufhin sich Luis A. und Huberto F. in Absprache mit ihren Verteidigern für ein Geständnis entschieden. Neun Taten waren den Männern zum Prozessauftakt von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen worden.

Luis A. wurde nun wegen acht Einbrüchen und eines Einbruchsversuchs, Huberto F. wegen eines Einbruch und eines Einbruchsversuchs verurteilt. Die Taten sollen sie im Oktober und November des vergangenen Jahres begangen haben. Die Tatorte: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Auf fast 200.000 Euro beläuft sich der Schaden.

Die Einbruchsserie der Männer endete am 20. November in Barsbüttel, seitdem sitzen sie in U-Haft. Zuvor waren beide – so haben es die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergeben – am 12.Oktober in eine Hamburger Wohnung eingestiegen. Dort hatten sie außer Schmuck und einem Laptop auch einen Autoschlüssel mitgenommen. Mit dem VW Golf des Opfers flüchteten sie und gingen mit dem Fahrzeug anschließend auf Diebestour in Norddeutschland. Elf Tage nach der Tat konnten die Ermittler Luis A. einen weiteren Einbruch zuordnen. Mit einem unbekannten Mittäter hebelte er ein Fenster eines Hauses in Hamburg auf. Aus der Wohnung des 72-jährigen Bewohners nahmen der 32-Jährige und sein Komplize einen Tresor mit. Schmuck im Wert von rund 65.000 Euro hatte dessen Besitzer darin verwahrt.

Eine Woche darauf beging Luis A. einen Einbruch mit seinem Mitangeklagten Huberto F. Aus einem Einfamilienhaus in Tostedt (Landkreis Harburg) nahmen sie Uhren, Parfüm und mehrere Hundert Euro Bargeld mitnahmen. Es folgten weitere Einbrüche in Tostedt und Seevetal.

Am 6. November sahen Zeugen den gestohlenen Golf, den die Männer benutzten, in Bremen – in der Nähe eines Hauses, in das ebenfalls eingebrochen worden war. In Barsbüttel wurde schließlich eine Anwohnerin auf die Männer aufmerksam, die auf einem Nachbargrundstück herumliefen. Sie verständigte die Polizei, die die Männer festnahmen.