Schon wieder tritt ein Talent aus Stormarn in der beliebten Castingshow im Fernsehen auf

Das Finale der letzten Staffel von „The Voice of Germany“ hat Luisa Kummerfeld ganz gemütlich vom Bett aus verfolgt. In diesem Jahr nimmt die Schülerin aus Bad Oldesloe selbst an der Castingshow teil. Am morgigen Donnerstag ist Luisa in der Fernsehsendung zu sehen. Bei den sogenannten Blind Auditions versucht sie, die Jury von ihrer Stimme zu überzeugen. Gelingt ihr das, können sich die Juroren auf ihren Stühlen zu ihr umdrehen und damit signalisieren, dass die 17-Jährige es eine Runde weiter geschafft hat.

Von einem Raum hinter der Bühne aus verfolgen Luisas Eltern, ihr Bruder und zwei Freundinnen den Auftritt. Eine von ihnen ist Jolina. „Wenn Jolina mich nicht ermutigt hätte, hätte ich mich niemals für ‚The Voice‘ angemeldet“, sagt Luisa, die während des Finales der vergangenen Staffel mit der Freundin telefoniert hatte.

„Auf einmal wurde der Casting-Aufruf eingeblendet. Da hat Jolina gesagt: Mach’ da doch mal mit.“ Sie habe schon lange einmal „ihre Grenzen testen wollen“, sagt Luisa. Bei der Aufzeichnung für die am Donnerstag ausgestrahlten Blind Auditions kam sie wohl schon näher an ihre Grenzen als erwartet. Luisa war am letzten von vier Drehtagen an der Reihe. „Der letzte Schritt zum Mikro hin ist das Zeichen für die Band, dass es losgeht. Als ich den gegangen bin, überflutete mich auf einmal die Aufregung“, sagt Luisa. Dabei habe sie eigentlich gedacht, mit Nervosität gut umgehen zu können. „Seit ich sechs Jahre alt war, nehme ich Schauspielunterricht.“ Unter anderem ist sie Mitglied der Schauspielgruppe des Kleinen Theaters Bargteheide und steht dort mit den Kindern des Regisseurs Detlev Buck auf der Bühne.

Bühnenerfahrung hat die Oldesloerin, die die zwölfte Klasse der Theodor-Mommsen-Schule besucht, auch schon mit ihrer im vorigen Jahr gegründeten Band Small Steps gesammelt. Luisa ist die Sängerin der Gruppe, sie spielt in ihrer Freizeit auch Gitarre und Keyboard. Bei einem Auftritt mit Small Steps auf dem Stadtfest in Bad Oldesloe erhielt sie im Juni die Nachricht, dass sie es in die Blind Auditions geschafft hat. Moderator Thore Schölermann kam auf die Bühne, um Luisa zu der Castingshow einzuladen.

Schon im Casting hatte Luisa einen Song von Sara Bareilles ausgewählt

Für ihren Auftritt im Studio in Berlin hat sie sich das Lied „Gravity“ von Sara Bareilles ausgesucht. „Die Band bietet ein bestimmtes Kontingent an Songs an, aus denen man dann auswählen darf“, sagt Luisa. „Sara Bareilles ist zwar nicht so bekannt wie etwa Katy Perry, deren Song ich in der Vorauswahl gesungen habe. Aber ich kenne die Sängerin gut und fühlte mich deshalb wohl mit der Auswahl.“ Im Casting, das nicht im Fernsehen ausgestrahlt wird, hatte Luisa nämlich neben Katy Perry auch schon auf Sara Bareilles gesetzt und deren Lied „King of Anything“ gesungen.

Ob die 17-Jährige es in die nächste Runde der Castingshow schafft, erfahren die Zuschauer erst am Donnerstagabend. Wenn Luisa mehrere Juroren mit ihrer Stimme überzeugt und diese sich mitsamt ihren Stühlen zu der Oldesloerin umdrehen, kann sie sich aussuchen, zu wessen Team sie gehören möchte. In den Gruppen werden die Teilnehmer von dem entsprechenden Juror gecoacht. Anschließend müssen sie gegeneinander antreten.

Als ihren Coach wünscht sich Luisa Samu Haber oder Rea Garvey

Welches ihr Wunschteam ist – sollte sie die Wahl haben – hat sich Luisa im Vorfeld genau überlegt. „Anfangs wollte ich am liebsten zu Steffi“, sagt sie. Für Stefanie Kloß, die Sängerin der Band Silbermond, habe vor allem gesprochen, dass sie deutsche Songtexte schreibe – so wie auch Luisas Band Small Steps, die ihre Musik zu dem Genre Deutsch-Pop zählt. Smudo und Michi Beck, Mitglieder der Fantastischen Vier, seien als Coaches nicht infrage gekommen. „Ich mag beide sehr, aber sie sind Rapper, und ich bin Sängerin. Das passt nicht zusammen“, sagt Luisa. Schließlich hat sie sich entschieden: Am liebsten möchte sie von dem irischen Sänger Rea Garvey, ehemals Frontmann der aufgelösten Band Reamonn, oder von Samu Haber, Mitglied der finnischen Band Sunrise Avenue, gecoacht werden. „Sie sind einfach die besten Sänger“, sagt Luisa.

Um das Finale diesmal von der Bühne aus zu erleben, müsste sich Luisa nach den Blind Auditons in den sogenannten Battles gegen die anderen Kandidaten durchsetzen. Im vergangenen Jahr gelang das bereits einem Oldesloer: Peer Richter hatte sich mit deutschsprachigen Songs von Clueso und Tim Bendzko schnell eine – vornehmlich weibliche – Fangemeinde geschaffen.

Der damals 18-Jährige, der sich den durch die Band Freundeskreis bekannten Sänger Max Herre als Coach ausgesucht hatte, scheiterte jedoch im Halbfinale. Der Auftritt seines Kontrahenten, des 20 Jahre alten Chris Schummert, hatte das Publikum mehr überzeugt: 71,3 Prozent der Zuschauer stimmten für ihn und beendeten damit Peer Richters Karriere bei „The Voice“.

Ob Luisa Kummerfeld weiterkommt, ob sie es vielleicht sogar in eines ihrer favorisierten Teams schafft und ob die 17-Jährige damit weiterhin in der Show zu sehen sein wird, können die Zuschauer am Donnerstag, 23. Oktober, um 20.15 Uhr im Fernsehen erleben. Dann werden die Blind Auditions mit der Oldesloerin auf dem Sender Pro Sieben ausgestrahlt.