Mit der 141. verlässt zugleich die letzte Ladung Großhansdorf

Großhansdorf . Im strömenden Regen laden Helfer der Stormarner Werkstätten Kisten und Säcke aus großen Containern in einen noch größeren Lastwagen. Schätzungsweise vier Stunden wird es dauern, bis sie den Laderaum des 30-Tonners mit den Hilfsgütern gefüllt haben. Um 18 Uhr wollen sie fertig sein. Es ist Dienstagnachmittag in Großhansdorf. Die 141. und gleichzeitig letzte Verladeaktion vor der Auferstehungskirche in Großhansdorf ist im Gange. 29 Jahre lang haben die Großhansdorfer Vereine Siebenbürgenhilfe und Copilul Sachspenden nach Rumänien geschickt. Jetzt ist Schluss damit (wir berichteten).

Ursprünglich wollten sich die Helfer gegen 8 Uhr zum gemeinsamen Frühstück treffen, um dann eine Stunde später die Hilfsgüter in den aus Rumänien kommenden Lkw zu laden. Laut Wetterbericht sollte während der Lade-Aktion sogar die Sonne scheinen.

Als sich dann am frühen Morgen alle Beteiligten um die Container versammelten, fehlte nur einer: der rumänische Fahrer samt Lastwagen. Im Laufe des Vormittags bekam Achim Keßler-Binder, Gründer des Vereines Copilul, dann die Nachricht, dass der Transporter aus Rumänien am letzten Standort nicht abgeladen wurde und daher nicht mehr kommen würde. Schnell war ein Ersatzfahrzeug bestellt, das der Fahrer um 14 Uhr vor den Containern parkte. Die Lade-Aktion startete fünf Stunden später als geplant. Die Beteiligten sahen es locker: „Wir haben uns mit Kaffee, Kuchen und Unterhaltungen die Zeit vertrieben“, sagt Keßler-Binder.

Trotzdem war die Freude groß, als der Lkw endlich eintraf. Ohne Zeit zu verlieren, fingen die Helfer an, das Fahrzeug zu beladen. In Menschenketten reichten sie sich kistenweise gebrauchte Textilien, Kinderspielzeug, Fahrräder, Rollstühle, Rollatoren und vieles mehr zu.

Abends trat der Fahrer dann die 2000 Kilometer lange Reise nach Rumänien an, um den Menschen aus der Stadt Fogarasch (Siebenbürgen) ein letztes Mal Hilfsgüter aus Großhansdorf zu zu überbringen.