Die Befürchtung einiger, die Tischtennisherren des SV Siek würden die weite Auswärtstour nach Hessen nur unternehmen, um dort die Punkte abzuliefern, hat sich nicht bewahrheitet.

Siek. Zwar unterlagen die Stormarner beim Meisterschaftsfavoriten der Dritten Liga, TTC Ober-Erlenbach, trotz starker Leistung mit 3:6, tags darauf gab es aber ausgerechnet beim bisherigen Spitzenreiter TTC Seligenstadt mit 6:2 den ersten Saisonsieg. „Schön, dass sich die Mannschaft endlich belohnt hat“, sagte Abteilungsleiter Stefan Zilz.

Den Grundstein dafür legten die Sieker schon in den beiden Eingangsdoppeln, die klar gewonnen wurden. Insbesondere das 3:0 von Daniel Cords und dem für den ausgefallen Jan Hauberg eingesprungenen Patrick Khazaeli (aus der zweiten Mannschaft) über den früheren Bundestrainer Richard Prause und dessen Partner Alexander Krenz stellte eine Überraschung dar. Als dann auch noch Hartmut Lohse seine derzeit glänzende Form mit einem Dreisatzsieg über Prause bestätigte, schien ein Sieg über den bislang so starken Aufsteiger nur noch Formsache zu sein. Doch zu früh gefreut: Spielertrainer Yansheng verpasste die Chance, sein Team mit 4:0 in Führung zu bringen – er verlor überraschend 1:3 gegen Alexander Krenz. Dann schmolz die Führung sogar auf 3:2, ehe die Gäste Kämpferqualitäten zeigten: Cords holte nach verlorenem ersten Satz gegen Matthias Bomsdorf den eminent wichtigen Punkt zum 4:2, anschließend dreht Wang im Linkshänderduell gegen Prause einen 2:6-Rückstand im entscheidenden fünften Satz noch in ein 11:9.

Dass dann ausgerechnet Lohse den Sieg perfekt machte, war bezeichnend: Der vom Hamburger SV gekommene 30-Jährige entpuppt sich immer mehr zu einem absoluten Glücksfall für die Stormarner. Zilz: „Sportlich wie menschlich ist er ein Riesengewinn. Eigentlich schade, dass es nicht schon früher mit seiner Verpflichtung geklappt hat. Wir hatten ihn ja schon länger auf dem Radar, aber immer hat irgendwas dagegen gesprochen.“