Neue Betreiber wollen im seit vier Jahren leer stehenden Gebäude ein Restaurant mit Bar und Café-Lounge etablieren

Bad Oldesloe. Laurent kommt ins Café am Markt in Bad Oldesloe. Der Namensgeber des seit Jahren leer stehenden Lokals, das demnächst von den beiden Griechen Michalis Barmpavasiloglu und Kostantinos Moscholakis als Café, Bar und Restaurant betrieben wird, ist der heilige Laurentius, der auch als Schutzpatron derjenigen Berufe bekannt ist, die mit offenem Feuer zu tun haben. Die Namenswahl sei also kein Zufall, wie Barmpavasiloglu erklärt: „Der Name hat mir immer schon gefallen. Laurent beschützt zum Beispiel Feuerwehrleute und Köche. Und ich bin ein Koch.“

Lange Zeit war nicht klar, wer die rund 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten in dem schneeweißen Haus gepachtet hat und wie er sie nutzen möchte. Der Vertrag zwischen Stadt und Betreiber war schon im Dezember geschlossen worden. „Aber aus Rücksicht auf die Beschäftigungsverhältnisse der Betreiber wollten wir deren Namen nicht sofort öffentlich machen“, sagt Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary. „Es war auch mein Wunsch, weil ich erst alles unter Dach und Fach haben wollte“, sagt der künftige Laurent-Betreiber.

Barmpavasiloglu, der sich aufgrund seines schwer zu merkenden Namens gerne auch als „Michi“ vorstellt, musste sich gegen mehrere Interessenten durchsetzen. „Ich habe dem Bürgermeister mein Konzept vorgestellt, es sollte kein griechisches Restaurant sein“, betont der 44-Jährige. Geplant sei, überwiegend mediterrane Speisen wie Pasta und Fisch aufzutischen, aber auch deutsche Klassiker wie die Currywurst sollen nicht fehlen. „Ich möchte ein breites Spektrum anbieten.“ Frühstück und Mittagstisch werde es ebenfalls geben.

„Den Ausschlag hat zum einen das Konzept gegeben. Zum anderen war uns auch wichtig, dass die gesamte Fläche genutzt wird“, sagt von Bary. Bevor Bad Oldesloe die Immobilie an den Pächter übergeben kann, muss dort allerdings grundlegend umgebaut werden. „Das Gebäude gehört der Stadt und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an ein Restaurant“, sagt Oldesloes Bauausschussvorsitzende Maria Herrmann (SPD). Daher komme die Stadt auch für den Umbau mit rund 480.000 Euro auf. Von Bary fügt an: „Wir warten jetzt noch auf die Baugenehmigung und hoffen, dass wir das Lokal Mitte März übergeben können.“

Auf der Galerie, die künftig über eine Freitreppe erreicht werden soll, wird das À-la-carte-Restaurant entstehen, im Erdgeschoss eine Bar und Café-Lounge, auch private Feiern sollen möglich sein. Draußen soll es zudem außerhalb der Markttage bis zu 70 Plätze geben. Der griechischstämmige Hamburger möchte Anfang April eröffnen, allerdings ohne großes Tam-Tam. „Wir machen irgendwann einfach die Tür auf und lassen alles langsam angehen. Die Eröffnungsfeier kommt später“, sagt Barmpavasiloglu. Eine Eröffnungsfeier mit entsprechendem Ansturm am ersten Tag würde das Team überfordern, weil es noch nicht eingespielt wäre. Er selbst wird als Chefkoch in der Küche stehen.

Der als Gastronomieberater tätige Hamburger ist ein alter Hase in der Branche. In der Hansestadt hat er 20 Jahre lang ein griechisches Restaurant betrieben. „Dann ist mein Pachtvertrag ausgelaufen, und ich habe nach etwas neuem Ausschau gehalten“, sagt Barmpavasiloglu. Eine befreundete Maklerin habe ihm schließlich das Café am Markt vorgeschlagen. „Als ich zum ersten Mal dort war, wusste ich auf Anhieb, dass es das Richtige ist und auch, wie das Grundkonzept aussehen soll.“ Seitdem sei er öfter in der Kreisstadt gewesen, habe sich die Innenstadt angesehen. „Die Stadt ist tagsüber schön belebt, es gefällt mir dort sehr gut.“ Michalis alias Michi Barmpavasiloglu wird demnächst sogar Wahl-Oldesloer.

Auch sein Freund und Kollege Kostantinos Moscholakis, der sich künftig um alles außerhalb der Küche kümmern wird, war ebenfalls hin und weg, als Barmpavasiloglu ihn mit seiner Idee konfrontierte. „Er hat mir erst von seinem Plan erzählt und dann das Gebäude gezeigt. Das passte alles zusammen.“ Er hatte eine Woche Bedenkzeit. „Die brauchte ich aber nicht. Ich hatte mich nach wenigen Stunden schon entschieden. Wir kennen uns von Kindesbeinen an und haben ein großes Vertrauensverhältnis“, sagt der 44-Jährige.

Vor drei Jahren kehrte Moscholakis aus Griechenland, wo er die vergangenen 26 Jahre gelebt hatte, nach Hamburg zurück – wegen der Krise in seiner Heimat. Kindheit und Jugend hat er in der Hansestadt verbracht. Er ist wie Barmpavasiloglu ein erfahrener Gastronom, hat auf Kreta unter anderem ein Restaurant geführt. Nun zieht es auch ihn in die Stormarner Kreisstadt. „Wir möchten nicht nur ein Lokal eröffnen, sondern Bürger von Bad Oldesloe werden und eine Beziehung zu den Menschen aufbauen“, sagt Moscholakis.