Seit zehn Jahren betreibt Holger Herfert in Ahrensburg eine Spezial-Werkstatt für die Sportwagen

Ahrensburg. Holger Herfert gehört zu den glücklichen Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten. Seitdem er neun Jahre lang in Hamburg-Rahlstedt Porsches repariert hatte, war es für ihn klar: Einmal Porsche – immer Porsche.

„Mich reizt die Schönheit dieser Autos, die Verarbeitung ist perfekt“, schwärmt er. „Man kann noch alles reparieren und muss normalerweise nicht gleich ein Teil auswechseln. Außerdem ist im Fall der Fälle die Ersatzteilversorgung besonders gut“. Herferts Liebe gehört vor allem den luftgekühlten Modellen, die bis 1998 gebaut wurden.

2004 stieß er an der Straße Ewige Weide in Ahrensburg auf eine große Halle, die gerade frei wurde. Seitdem betreibt er auf rund 2500 Quadratmetern eine Werkstatt. Etwa 40 Porsches stehen hier, Jahrgang 1973 bis 2010.

Der Laden läuft. „Das Geschäft wächst, damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich kann wirklich nicht meckern“, sagt Herfert. Er ist immer noch erstaunt, dass er es aus dem Stand vom Angestellten zum selbstständigen Chef geschafft hat und seine Werkstatt gut angenommen wird. „Ich habe noch nie Werbung gemacht, nur mal ein Inserat aufgegeben. Das meiste funktioniert hier einfach per Mund-zu–Mund-Propaganda“.

In der Werkstatt wird eifrig gearbeitet: Vier Autos auf Hebebühnen sind gerade in Arbeit. Drum herum gestapelte Reifen, halbe und ganze Motoren, unter denen Ölwannen stehen, dazwischen Kästen mit Werkzeug, Schrauben und Kleinteilen. Im Ausstellungsraum, wo Herfert Fahrzeuge zum Kauf anbietet, stehen jede Menge Pokale. Denn die Frage „Fahren oder Schrauben?“ wird von Herfert immer noch eindeutig mit „Fahren“ beantwortet.

Beim Geschäft muss man aber auch Glück haben: In Ahrensburg ist das die nahe Autobahn. „Für Testfahrten sehr praktisch, da kann man auch mal kurz Vollgas geben.“

Inzwischen gibt es viele Stammkunden, jedes Jahr kommen neue dazu. Sie reisen zum Teil von weit her an: aus Kiel, Hildesheim, sogar Dänemark und Barcelona. Manche haben sich auch entschlossen, einen schönen alten Porsche zu kaufen. „So ab 30.000 Euro aufwärts muss man da schon ausgeben“, sagt Herfert. Aber es können auch glatt mal 100.000 werden für ein intaktes, gepflegtes Modell, das gut in Schuss ist.

Das Beste an seinem Geschäft ist für Herfert, dass es sich auch finanziell lohnt „Man macht kein Geld platt. Wenn du einen Porsche nach drei bis vier Jahren wieder loswerden möchtest, kommst du plus/minus null beim Verkauf wieder raus.“