Jeder Viertklässler in Stormarn soll am Ende seiner Grundschulzeit sicher schwimmen können: Wer würde diese Forderung nicht unterschreiben?

Dass dieses Ziel erreicht wird, ist zuallererst Aufgabe der Eltern. Je eher sie sich darum kümmern, desto schneller fühlen sich ihre Kinder im Wasser wohl. Davon haben auch die Erwachsenen etwas: Der Ausflug zum Badesee, an den Ostseestrand oder auch der Poolurlaub auf Mallorca verläuft deutlich entspannter, wenn die Kleinen schwimmen können.

Die Aufgabe komplett auf die Grundschulen zu übertragen, birgt Probleme in sich. Die Anforderungen steigen ohnehin seit Jahren. Neue Herausforderungen wie die Inklusion – der gemeinsame Unterricht mit körperlich oder geistig behinderten Kindern – erfordern zusätzliche Anstrengungen und Personal. Das ist gerade an kleinen Grundschulen, für deren Erhalt auch Stormarner Dörfer zu Recht vehement kämpfen, häufig nicht für Schwimmunterricht ausgebildet. Hinzu kommen logistische Herausforderungen in Orten, in denen der Bus gerade ein paar Mal täglich fährt. Aber auch in größeren Grundschulen steht und fällt der Schwimmunterricht mit dem Einsatz einzelner Lehrer.

Mit etwas Ideenreichtum lässt sich das Ziel trotzdem erreichen: Dazu kann die Projektwoche im Freibad ebenso zählen wie kostenlose Schwimmkurse im Ferienprogramm, das etliche Städte regelmäßig anbieten. Den Unterricht könnten die Städte in Zusammenarbeit mit Sportvereinen oder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mit relativ kleinem finanziellen Einsatz auf die Beine stellen. Dort wären auch Kinder aus ärmeren Familien nicht ausgeschlossen. Und einen großen Vorteil hätte das Angebot auch: Es ließe sich schnell umsetzen.