Ein Treffen von Lokalpolitikern aller Fraktionen bei Dämmerung im Wald ist selbst in Großhansdorf, das sich stolz die Waldgemeinde nennt, eine ungewöhnliche Veranstaltung.

Großhansdorf. Doch es gab einen guten Grund, der Gemeindevertretung am Donnerstagabend einen Ortstermin voranzustellen. Vertreter der Landesforsten hatten in den Wald An der Eilshorst gebeten, um zu erklären, warum sie den 400 Meter langen Hauptweg durch den Wald erneuert hatten und dass das ein weniger radikaler Eingriff sei, als es zunächst den Anschein habe.

Die Gemeindevertreter und Bürgermeister Janhinnerk Voß, die unisono im Hamburger Abendblatt ihr Entsetzen über „die breite Schotterpiste“ (Bürgervorsteher Jens Heinrich, CDU) geäußert hatten, standen auf den Steinen des Anstoßes, einem 3,50 Meter breiten Streifen gebrochenen Granits, um den Urhebern noch einmal deutlich zu sagen, was sie von dem massiven Eingriff hielten. Kritisiert wurde vor allem, dass die Gemeinde vorab nicht informiert wurde, danach vor vollendeten Tatsachen stand und dass dies den Großhansdorfer Bürgern schwer zu vermitteln sei.

Forstplaner Volker Weiß und Förster Andreas Körber boten ein Musterbeispiel für Deeskalation. Weiß sagte, er freue sich über das Interesse der Großhansdorfer am Allgemeingut Wald. Geduldig erklärte er, warum die Erneuerung des insgesamt 6,50 Meter breiten Weges dringend nötig gewesen sei. Der Eingriff erscheine drastisch, sei aber übliches Vorgehen und bereits in wenigen Monaten, nach neuem Bewuchs der Ränder, kaum noch wahrzunehmen.

Weiß gab zu, dass es unglücklich sei, die Gemeinde nicht informiert zu haben. Er versprach Besserung und kündigte eine weitere Waldwegsanierung Bei den Rauhen Bergen an. Der genaue Termin stehe noch nicht fest. Außerdem wollen die Förster bald auf einer Waldführung für Großhansdorfer Bürger erklären, welche Aufgaben im Forst wahrgenommen werden.