Der Vermieter Heinz Schomann möchte mit einer Unterschriftenaktion gegen die Schließung der AOK in Trittau vorgehen.

Trittau. Die Krankenkasse schließt aus betriebswirtschaftlichen Gründen zum Ende des Jahres ihr Kundencenter in Trittau (wir berichteten). Der Mietvertrag für das Gebäude an der Kirchenstraße, das Schomann seit über 30 Jahren an die AOK vermietet, wurde gekündigt.

Er verfolge keineswegs eigennützige Ziele, sagt Schomann: „Senioren und Seniorinnen aus der Umgebung sind auf eine ortsnahe und persönliche Beratung angewiesen.“ Eine Beratung durch den Computer falle älteren Menschen oft nicht leicht, daher müsse der persönliche Kontakt aufrecht erhalten bleiben, sagt er. Insgesamt konnte der Trittauer 1155 Unterschriften gegen die Schließung der Filiale sammeln.

Trittaus Bürgermeister Oliver Mesch spricht von einer eindrucksvollen Sammlung und ist bereit, die Aktion zu unterstützen. „Die AOK könnte einen Raum in Trittaus Bürgerhaus erhalten und dort weiterhin persönliche Sprechstunden durchführen“, sagt er.

Allerdings kann er die Entscheidung der AOK, sich aus Trittau zurückzuziehen, nachvollziehen. Denn im Zuge der voranschreitenden Technik suchen nur noch wenige Menschen den persönlichen Kontakt, weswegen sich einige Standorte wohl nicht mehr lohnten, mutmaßt Mesch.

„In der Trittauer Filiale ist nur eine Mitarbeiterin beschäftigt“, sagt AOK-Regionaldirektor Gunar Schlage. „Wir denken seit zehn Jahren darüber nach das Kundencenter zu schließen.“ Die AOK habe so lange wie möglich versucht, durchzuhalten. Das sei aber nicht länger möglich. Versicherte könnten in Zukunft die Kundenberatungen in den nahen Orten Ahrensburg, Bad Oldesloe, Reinbek oder Schwarzenbek in Anspruch nehmen. Schlage: „Kunden, die nicht mobil sind, werden wir eventuell Beratungstage anbieten.“