Hamburger Finanzbehörde wartet ab. Gemeinde will schnelle Entscheidung

Großensee. Der Großenseer Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers (Wählergemeinschaft BfG) hat dem Hamburger Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) mehrere Vorschläge zum Kauf des Großensees unterbreitet. „Wir haben einige Möglichkeiten dargestellt, die für uns realisierbar sind“, sagt Lindemann-Eggers. Ob die Finanzbehörde darauf eingeht, ist völlig offen. „Wir prüfen das in aller Ruhe“, sagt Behördensprecher Daniel Stricker.

Über den Zeitplan gibt es offenbar unterschiedliche Vorstellungen. „Wir hoffen, dass das Thema noch in dieser Woche in das zuständige Gremium geht“, sagt Lindemann-Eggers. Die Gemeinde wolle den 75 Hektar großen See auf jeden Fall kaufen. „Wir haben viel Zeit und Arbeit in das Projekt gesteckt, das sollten wir zu Ende bringen.“ Zumal die Verkaufspläne der Hansestadt für viel Aufregung bei den Dorfbewohnern gesorgt hatten. Lindemann-Eggers: „Wir sollten den See in Gemeindebesitz bekommen. Sonst kommt das Thema irgendwann wieder hoch.“

Die Hamburger Finanzbehörde hat dagegen keine Eile. „Zunächst einmal entscheiden wir, ob überhaupt verkauft wird“, sagt Daniel Stricker. In Hamburg müsse die Bürgerschaft über jedes einzelne Grundstücksgeschäft entscheiden. In der Praxis übernimmt dies die Kommission für Bodenordnung, in der Abgeordnete der Bürgerschaft und der Bezirksversammlungen sitzen. Dort landet das Großenseer Begehren aber nur, wenn die Finanzbehörde zustimmt. Einen Zeitplan gibt es laut deren Sprecher Stricker aber nicht.

Die Hansestadt möchte 1,15 Millionen Euro für den See haben. In einem beschränkten Bieterverfahren wurden vier potenzielle Käufer – die Gemeinde Großensee, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und zwei Privatleute – aufgefordert, Angebote zu machen. Einzig die Gemeinde reagierte. Sie will aber deutlich weniger zahlen als gefordert. Die genaue Summe wollen beide Seiten nicht verraten.