Ahrensburger halten Arbeiten an der ruhigen Straße Jungborn für „Sanierung, die keiner brauchte“

Ahrensburg. Etliche Anwohner vom Jungborn am Ahrensburger Ortsausgang in Richtung Bünningstedt waren ein wenig verwundert, als sie per Brief informiert wurden, dass in ihrer Straße die Fahrbahn erneuert werde. Der Jungborn ist ein naturnahes Idyll entlang der Aue, auf der Straße sind nur Anwohner und ihre Besucher unterwegs. Außerdem schien der Jungborn in einem so guten Zustand, dass kein Handlungsbedarf erkennbar war.

Die insgesamt circa 400 Meter lange Fahrbahn ist im vergangenen Monat neu asphaltiert worden. Anwohner, die sich nach dem Grund der Sanierung erkundigt hatten, befragten Bauarbeiter und hörten, dass auch diese nicht wussten, warum der Belag erneuert wurde.

Anwohner Wolfgang Zimmermann bat in einem Brief Bürgermeister Michael Sarach um Aufklärung über „die Sanierung, die keiner brauchte“. Alle Anwohner fragten sich, warum die Straße aufgerissen und neu asphaltiert worden sei, warum Gehwege nicht gereinigt, Asphaltreste am Rand nicht durch Absperrungen gesichert und auch zehn Tage nach Abschluss der Arbeiten nicht weggeräumt worden seien.

Rathaus-Sprecherin Imke Bär sagt, dass für Laien nicht immer erkennbar sei, warum eine Straße saniert werde, für die Fachleute, die Ahrensburgs Straßen alle fünf Jahre inspizieren, aber sehr wohl. Eine Erneuerung sei notwendig, wenn sich Risse gebildet hätten, die in der Frostperiode zu größeren und in der Konsequenz teureren Schäden führen würden. Eine Deckenerneuerung verlängere die Lebensdauer einer Straße und vermeide die finanzielle Belastung der Anwohner bei einer Kompletterneuerung. An den Kosten für die Sanierung am Jungborn müssten sie sich nicht beteiligen.

Im Übrigen, so Bär weiter, müssten in jetzt beginnenden Woche am Jungborn noch die Schächte auf Höhe der neuen Fahrbahndecke gezogen werden. Erst danach werde die Baustelle geräumt und geputzt.

Wolfgang Zimmermann ist nicht zufrieden mit der Erklärung: „Nach meinem Eindruck gibt es viele Straßen in Ahrensburg, die eine Sanierung nötiger hätten und zudem für den Verkehr wichtig sind – zum Beispiel die Durchgangsstraße Am Tiergarten nebenan.“ Dazu sagt Imke Bär: „Stärker beschädigte Straßen erfordern wesentlich höhere Investitionen, für die entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt werden müssen.“ Auch diese Liste werde vom Tiefbau abgearbeitet.