Noch steht die ehemalige Kneipe Jever Deel auf dem Gelände des Schulzentrums am Oher Weg leer, doch schon bald werden dort junge Glinder ihre Freizeit verbringen.

Glinde. Die Räumlichkeit wird zu einem Jugendzentrum umgebaut. Das haben die Mitglieder des Sozialausschusses mehrheitlich beschlossen. Dem von den Grünen eingebrachten Antrag stimmte auch die SPD zu. In der CDU waren die Meinungen unterschiedlich. Neben Befürwortern gab es auch Enthaltungen und Gegenstimmen.

„Wir müssen für diese Zielgruppe einfach Möglichkeiten schaffen und sind froh, dass es jetzt so weit ist“, sagt Glindes SPD-Vorsitzender Frank Lauterbach. Die Verwaltung wollte die Entscheidung bis zur Zusammenlegung der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld und der Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule aufschieben. Die Politiker sehen jedoch bereits jetzt Handlungsbedarf.

In einem ersten Vorschlag hatte ein Architekt die Umbaukosten mit rund 1,1Millionen Euro beziffert. So viel Geld will die Stadt nicht ausgeben. Unter anderem werden für den Umbau des Kellergeschosses 160.000Euro sowie die Sanierung der Fassade 157.000 Euro veranschlagt. Das ist laut Jan Schwartz von den Grünen aber nicht nötig. Er sagt: „Die Gebäudesubstanz ist gut, der Keller sollte nur isoliert werden. Wir möchten ein Mindestmaß und keinen Luxus.“ An die rund 327.000 Euro für die technischen Anlagen könne man ebenfalls ran.

Schwartz möchte Jugendliche an der Umsetzung des Projekts beteiligen. Sie sollen auch anpacken. Der Politiker: „Das würde die Identifizierung der Jugendlichen mit ihrem Zentrum stärken.“ Zudem könnten so die Ausgaben reduziert werden.

In den kommenden Wochen wird das Architektenbüro einen überarbeiteten Plan vorlegen. Im November wollen die Stadtvertreter den Umbau absegnen, „damit wir noch am Jahresende endlich loslegen können“, sagt Lauterbach. Bei vielen Bürgern stößt der Beschluss auf Gegenliebe. Ralph Wegner schreibt auf der Facebook-Seite der Glinder Grünen: „Finde ich gut, der Standort ist ja prädestiniert dafür. Und auch, dass die Jugendlichen selbst mit anpacken, ist eine gute Idee.“

Die ehemalige Jever Deel wird das zweite Jugendzentrum in der Stadt. Bereits seit 2004 gibt es die Einrichtung Spinosa im Stadtteil Wiesenfeld. Sie kostete 1,7 Millionen Euro.