Kreis muss erheblich mehr Geld aufbringen. Gemeinden suchen geeigneten Wohnraum

Bad Oldesloe. Die Zahl der Asylbewerber in Stormarn ist im ersten Halbjahr 2014 stärker gestiegen, als Ende 2013 vom Kreis Stormarn geschätzt und in den Haushaltsplanungen berücksichtigt. Zusätzlich zu den eingeplanten Kosten von etwa 1,2 Millionen Euro müssen nun weitere 480.000 Euro aufgebracht werden.

Im gesamten Jahr 2013 waren es 271 Zuweisungen von Asylbewerbern an den Kreis Stormarn im laufenden Asylanerkennungsverfahren, bis Ende Juni dieses Jahres waren es bereits 205. „Die Zahlen steigen kontinuierlich“, sagt Margot Sinning, die Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses, dem der Sachstandsbericht 2013 mit dem Titel „Aufnahme, Unterbringung, Beratung und Betreuung von Asylbewerbern im Kreis Stormarn“ vorgestellt wurde.

Die Gemeinschaftsunterkunft in der Kampstraße in Bad Oldesloe, in dem die Asylbewerber etwa ein halbes Jahr untergebracht werden, war im vergangenen Jahr zu durchschnittlich 98,4Prozent belegt. Nach den sechs Monaten sollen die Menschen in Wohnungen in den Gemeinden ziehen. „Es wird zunehmend schwieriger, Wohnungen zu finden“, sagt Sinning. „Das ist aber wegen der steigenden Zahlen nicht nur in Stormarn so, sondern überall.“

Bislang, heißt es im Bericht, konnten alle Asylbewerber untergebracht werden. Wie lange diese Unterbringung durch den Kreis und die Kommunen noch gewährleistet werden könne, sei jedoch nicht absehbar. Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises hatte bereits Ende August einem Konzept zur Entlastung der Kommunen bei der Aufnahme von Asylbewerbern und Flüchtlingen zugestimmt. Der Fachdienst führt derzeit das Vergabeverfahren durch.