In Geesthacht gefasste Männer waren auch in Großhansdorf. Ahrensburger Fälle sind weiter ungelöst

Großhansdorf/Reinbek. Die beiden Männer, die nach drei Bränden im lauenburgischen Geesthacht in der Nacht zu Montag festgenommen worden sind, haben Geständnisse zu weiteren Brandstiftungen abgelegt. Der 22-Jährige aus Reinbek und der 20-Jährige aus Kröppelshagen haben demnach auch ein Wohnmobil in Großhansdorf und einen Wohnwagen in Reinbek angezündet. Insgesamt 14 Brandstiftungen sollen auf ihr Konto gehen.

Verantwortlich sind sie nach Auffassung der Polizei unter auch für das Feuer in einer Kleingartenlaube und den Brand einiger Papiercontainer in Schwarzenbek sowie einen Wohnwagenbrand in der mecklenburgischen Stadt Zarrentin.

Polizei ist überzeugt, dass die Männer alle Taten gestanden haben

Die Polizei geht jedoch nicht davon aus, dass die beiden Männer auch die Täter der Brandserie im Raum Ahrensburg sind. „Sie haben freiwillig Geständnisse abgelegt“, sagt Holger Meier von der Pressestelle der Polizeidirektion Ratzeburg. „Auch zu Taten, für die wir sie gar nicht beschuldigt haben. Wir sehen also keinerlei Begründung dafür, warum sie weitere Brände verschweigen sollten.“

Insofern können die geständigen Männer nach Meiers Worten auch nicht mit dem bisher größten Heuballenbrand im Kreis Stormarn im Reinbeker Stadtteil Schönningstedt in Verbindung gebracht werden, der von Sonntag, 14.September, an zahlreiche Feuerwehrleute im Süden Stormarns für mehr als 24 Stunden in Atem gehalten hatte (wir berichteten).

Die beiden Brandstifter konnten in Geesthacht festgenommen werden, da ihr Fahrzeug bereits von einer Zeugin nach dem Wohnwagenbrand in Großhansdorf gesichtet worden war. Die Frau hatte einen Kleinwagen beobachtet, in dessen geöffnetem Kofferraum zwei Männer saßen. Nach Ankunft der Polizei fuhren die Männer in dem Kleinwagen weg.

Auffällig an dem Wagen war ein blaues Licht. Der beschriebene Pkw passte zum Fluchtfahrzeug der mutmaßlichen Täter aus Geesthacht. Nachdem die Einsatzkräfte in Geesthacht die Männer in dem Wagen, einem Skoda, gestellt hatten, konnten die Täter anhand der Zeugenaussage aus Großhansdorf zunächst zu einem Geständnis zu den drei Strohballenbränden in Geesthacht gebracht werden.

Die Brandstifter sind wieder auf freiem Fuß

Nach den abgelegten Geständnissen setzte die Staatsanwaltschaft Lübeck die Täter wieder auf freien Fuß, weil die Voraussetzungen für einen Haftbefehl nicht vorgelegen hätten, wie es heißt. „Wir gehen nicht davon aus, dass die Männer noch einmal einen Brand legen“, sagte der Staatsanwalt Dirk Hartmann. In etwa einem Monat sei mit einer Anklage vor dem Schöffengericht in Ahrensburg zu rechnen.

Zur Aufklärung der noch ungelösten Fälle hat die Polizei am Montag eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Wie berichtet, konzentrieren sich nun vier Beamte ausschließlich darauf, die Täter aufzuspüren, die für die mittlerweile seit vielen Monaten anhaltende Brandserie in und um Ahrensburg verantwortlich sind.