Mörtel-Hersteller siedelt Verwaltung um. Neues Bürogebäude kostet zwei Millionen Euro

Barsbüttel. Die Firma Lugato, Marktführer für bauchemische Produkte in Zentraleuropa, stärkt ihren Standort in Barsbüttel. Bereits seit mehr als 30 Jahren produziert das Unternehmen im Gewerbegebiet unter anderem Fliesenkleber, Fugenmörtel und Spachtelmasse für den Heimwerkerbedarf. Vom kommenden Jahr an werden auch Verwaltung und Verkauf im Süden Stormarns beheimatet sein. 35 Mitarbeiter, die zurzeit noch im Hamburger Bezirk Wandsbek arbeiten, ziehen um. Für sie entsteht an der Straße am Großen Kamp ein neues Vertriebs- und Servicecenter für rund zwei Millionen Euro. Lugato-Geschäftsführer Peter Grahofer und Wolfgang Böckmann (CDU), Barsbüttels erster stellvertretender Bürgermeister, setzten jetzt den symbolischen Spatenstich.

„Das ist ein wichtiges Projekt. Künftig sind wir an einem Standort vereint. Hier wollen wir noch Jahrzehnte bleiben. Ich bin sicher, dass die Kollegen in Hamburg über den Trennungsschmerz schnell hinwegkommen werden“, sagt Grahofer. Der Rohbau des zweigeschossigen Gebäudes wird bereits im Oktober erstellt, danach erfolgen die Innenausbauten. Im zweiten Quartal kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Grahofer: „Wir wollen spätestens im Juni übersiedeln.“ Dann wird die Zahl der Mitarbeiter in Barsbüttel von 75 auf 110 steigen. Weitere 35 Beschäftige sind im Außendienst tätig.

Neubau hat 1000 Quadratmeter Fläche und moderne Kommunikationstechnik

Das neue Gebäude bietet rund 1000 Quadratmeter Bürofläche. Bei der Planung stand auch das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. So wird eine umweltfreundliche Solarthermieanlage installiert – genauso wie moderne Medien- und Kommunikationstechnik. Videokonferenzen sollen den Mitarbeitern die eine oder andere Dienstreise ersparen. „Für uns als Gemeinde ist es eine gute Sache, wenn wir Unternehmen langfristig halten können. Damit verbunden ist natürlich die Hoffnung, dass sich unsere Steuereinnahmen positiv entwickeln“, sagt Böckmann. Der Politiker zählt Lugato zu den großen Gewerbesteuerzahlern in Barsbüttel.

Das Unternehmen hatte die Umsiedlung der Verwaltung schon vor geraumer Zeit ins Auge gefasst. Vor sechs Jahren kaufte Lugato das 2300 Quadratmeter große Grundstück, auf dem jetzt das Gebäude entsteht, für rund 300.000 Euro. Es liegt genau neben dem 25.000 Quadratmeter großen Werksgelände direkt an der Autobahn 1.

Dort hatte die Firma 1982 mit dem Bau eines 30 Meter hohen Siloturms und einer Halle für die Fertigung von Fliesenklebern Wurzeln geschlagen. 1997 wurde das vollautomatische Hochregallager gebaut. „Der Turm ist ein Wahrzeichen Barsbüttels. Wer hier die A1 nutzt, der kann ihn gar nicht übersehen“, sagt Böckmann. Bis Anfang 2013 produzierte das Unternehmen auch in Wandsbek, nach der Wende sogar an einem dritten Standort in Leipzig. Inzwischen sind es ausschließlich in Barsbüttel hergestellte Produkte, die für einen Jahresumsatz von 43 Millionen Euro sorgen. Abnehmer sind auch große Baumarktketten wie Hagebau und Hornbach. Allein in Deutschland zählt das Unternehmen rund 2200 feste Kunden, darunter auch zahlreiche Handwerksfirmen, die das Material zum Verspachteln, Kleben oder Verlegen benötigen.

Der Absatz liegt laut Grahofer bei 50.000 Tonnen im Jahr. Sie werden vornehmlich in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg verkauft, aber auch in Russland und Australien. Auf dem fünften Kontinent sei das Unternehmen vor allem mit Silicondichtstoffen erfolgreich, sagt Konrad Auch, Bereichsleiter Technik bei Lugato. „Für diesen Bereich sind wir der Spezialist in der Ardex-Gruppe.“ Dem weltweit agierenden Familienunternehmen aus Witten mit 500 Millionen Euro Jahresumsatz gehört Lugato, das 1919 von Paul Büchtemann in Hamburg gegründet wurde, seit 2005 an.

Schon wesentlich länger arbeiten die Beschäftigten im Barsbütteler Werk im Zwei-Schicht-System von 6 bis 22 Uhr an fünf Tagen in der Woche. Bis zu 450 Paletten werden pro Tag auf maximal 30 Lkw verladen. Auch: „Unseren Umsatz konnten wir in den vergangenen Jahren immer ein bisschen steigern.“ Mit dem neuen Verwaltungssitz seien die baulichen Planungen in Barsbüttel abgeschlossen.