Wenige Flohmarktstände auf Straßenfest zur 700-Jahr-Feier. Teilnehmer sind enttäuscht

Großhansdorf. Ein Straßenfest samt Flohmarkt zum Geburtstag, organisiert von Bürgern – das klingt erst einmal verheißungsvoll. Und wenn auch noch das Wetter stimmt, muss es ja ein Erfolg werden, könnte man meinen. Nicht jedoch im Großhansdorfer Ortsteil Schmalenbeck. Trotz Petrus’ Steilvorlage hielt die Veranstaltung am Sonnabend im Rahmen der 700-Jahr-Feier nicht das, was sie versprach. Die Zahl der Stände ließ sich an zwei Händen abzählen, obwohl alle Einwohner und ansässigen Unternehmen aufbauen und verkaufen durften. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß: „Es war ein Versuch von uns, wie das mit der Selbstorganisation der Bürger klappt. Ich muss leider zugeben, dass es nicht funktioniert hat“, sagt er.

Wie viele andere Standbetreiber ist auch Claudia Boras von der Firma Spectrum wegen der geringen Teilnehmerzahl enttäuscht. Sie sagt: „Es ist im Vorfeld zu wenig bekannt gemacht worden. Es ist Glückssache, ob jemand den Weg zu uns findet.“ Dabei haben sich die Mitarbeiter des Unternehmens viel Mühe gegeben. „Jeder der Kollegen hat etwas für den Flohmarkt mitgebracht.“ Ihren Stand sieht man schon aus der Ferne. Er ist von bunten Luftballons umgeben. Pia, Lina und Helene haben sich mit ihrer Großmutter Anneliese Bülow die Schönsten ausgesucht und tragen sie stolz über die Straße.

Den Vorgarten von Angela von Hacht zieren neben Büchern und DVDs selbst gemalte Acrylbilder, die allerdings nicht zum Verkauf stehen. „Ich habe heute beim Frühstück entschieden, doch beim Fest mitzumachen“, sagt von Hacht, die in Schmalenbeck aufgewachsen ist. „Meine Nachbarn haben mich angesteckt.“ Vor dem Haus nebenan sitzen zwei Damen in der Sonne und stricken Socken. „Das machen wir immer zusammen auf Flohmärkten und im Urlaub“, sagt Susann Marsollek. Sie und ihre Freundin Bettina Nixdorf wollten es ausnutzen, endlich einmal direkt vor der Haustür verkaufen zu dürfen.

Bei Jutta Siegemund und ihrem Mann Ralf gibt es Sombreros und andere Dinge aus Südamerika zu kaufen. „Ich sammle so etwas, aber manches ist mir jetzt zu kitschig“, sagt Ralf Siegemund und zieht genüsslich an seiner Pfeife. Die jüngsten Verkäuferinnen sind die Schwestern Nele, 12, und Jule, 10. Die beiden Mädchen haben es sich auf einer Wolldecke gemütlich gemacht und basteln bunte Loom-Armbänder. Nele: „Ich brauche etwa 20 Minuten für ein Band.“ Beim Geburtstag einer Freundin in den Sommerferien habe sie gelernt, wie man diese Bänder flechtet. „Als ich gesehen habe, wie Nele die macht, wollte ich auch“, sagt Jule.

Den beiden Mädchen scheint das geringe Interesse nichts auszumachen. Sie haben ihren Spaß, das verrät ihr Lächeln. Bürgermeister Voß: „Bei denen, die da waren, war es nett und schön.“ Der Verwaltungschef sagt aber auch: „Ich habe von vielen gehört, dass der Sonnabend als Veranstaltungstag schwierig ist und ihnen eine Fressmeile fehlt.“