Nachbarn wollen 160 Wohnungen am Gleisdreieck verhindern

Glinde. Die Bürgerinitiative (BI) Glinder Gleisdreieck hat der Verwaltung bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vorgeworfen, Informationen zurückzuhalten. „Haben Sie etwas zu verbergen?“, sagte Michael Riedinger, Sprecher der Initiative, in Richtung Bürgermeister Rainhard Zug. Die Anwohner wollen verhindern, dass das Areal des Alten Gleisdreiecks zwischen Möllner Landstraße, Am Sportplatz und Schrödersweg bebaut wird. Dort plant die Stadt unter anderem Sozialwohnungen. Im Bauausschuss ging es erneut um den B-Plan 42 zum „Wohnpark Altes Gleisdreieck“.

„Ich habe keine Einsicht in alle Stellungnahmen zum B-Plan, die im Vorfeld erstellt worden sind“, sagt Michael Riedinger. Seine rund 235 Mitstreiter und er möchten die Bebauung verhindern, weil sie das Grundstück als erhaltenswerte Waldfläche sehen. „Die Fläche ist als geschütztes Biotop einzuordnen“, sagt Riedinger.

Ausschussmitglied Rolf Budde (CDU) sagt dazu: „Wir nehmen die Bedenken der Bürger ernst und haben deswegen auch beschlossen, eine Umweltprüfung im dem vereinfachten Verfahren durchzuführen, obwohl wir das nicht müssten.“ Geprüft werden sollen relevante Umweltaspekte wie erhaltenswerte Bäume und Tierarten. „Wir sollten die Ergebnisse nun erst einmal abwarten“, sagt Budde.

Initiativensprecher Riedinger hat trotzdem kein gutes Gefühl: „Ich verstehe nicht, warum die Verwaltung nicht mit offenen Karten spielt.“ Die BI hat nun einen Anwalt zur juristischen Verstärkung hinzugezogen, um die Herausgabe der geforderten Unterlagen auf dem Rechtsweg zu erzwingen.

Bürgermeister Zug hält sich mit einem Urteil zurück: „Das ist ein laufendes Verfahren. Und dazu kann ich mich nicht äußern.“ Geplant sind auf dem etwa 2,1 Hektar großen Gelände des Alten Gleisdreiecks 160 Wohnungen, die Hälfte davon Sozialwohnungen. Um von dem Fördergeld des dieses Jahr auslaufenden Wohnraumprogramms des Landes zu profitieren, wurde seinerzeit der B-Plan in einem vereinfachten Verfahren aufgestellt.